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PropTech-Startup iDWELL: „Unser größter Konkurrent ist immer noch Excel“

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Die Austrian PropTech Initiative (kurz apti) hat vor kurzem einen Award für das beste Startup im Immobilienbereich vergeben. Unter mehr als 50 internationalen Bewerbungen und sechs ausgewählten Finalisten konnte sich iDWELL aus Wien durchsetzen – jenem 2017 gestarteten Unternehmen rund um Gründer Alexander Roth, das eine Art Facebook für Mieter und Vermieter samt angeschlossenen Marktplatz für Dienstleistungen baut.

„Wir haben für die Mieter eine App und für die Immobilienverwalter ein CRM gebaut, um Prozesse zu vereinfachen“, sagt Roth im Interview mit Trending Topics. Ein Verwalter mit 10.000 Mietwohnungen würde pro Woche rund 4.000 Service-Anfragen bekommen. Die sind bisher oft per Telefon, SMS oder E-Mail eingegangen – mit iDWELL hingegen soll diese Kommunikation zwischen Mieter und Vermieter – vom Wasserschaden bis zu Schlüsselbestellungen – digital abgewickelt werden. „Wir können Prozesse automatisieren, ohne dass ein Mitarbeiter sie manuell bearbeiten muss.“ 20 bis 30 Meldungen könnten so automatisiert werden und dem Immobilienverwalter so viel Arbeit ersparen.

120.000 Wohnungen

„Wir verwalten über unsere Software derzeit rund 120.000 Wohnungen, vor allem im Wiener Raum, aber auch in Graz, Linz, Düsseldorf oder Hamburg“, sagt Roth. „Wir arbeiten in Österreich etwa mit Otto Immobilien oder Brichard Immobilien zusammen.“ Das Geschäftsmodell: Bauträger und Immobilienverwalter bezahlen pro Monat eine Gebühr für die Verwendung der Software – im Schnitt sind es 20 Cent pro Monat und Wohneinheit. Dazu kommen noch Setup-Kosten. Bis Ende des Jahres sollen 250.000 Wohneinheiten auf der Plattform sein.

„Langfristig ist ein weiteres Geschäftsmodell von Interesse: Wir können Dienstleister an die Plattform in Form eines Marktplatzes anbinden“, sagt Roth. „Der Marktplatz zeigt sicher das größte Umsatzpotenzial.“ Wenn etwa ein Mieter etwa einen neuen Stromvertrag sucht, soll er den direkt in der App finden können. Und: Die Immobilienverwalter sollen, wenn es Bedarf gibt, auch Ausschreibungen über die Software für Dienstleister abwickeln können.

Zusätzlich fungiert die App für die Mieter auch als digitales Schwarzes Brett, um sich dort mit den Nachbarn zu verschiedenen Themen austauschen zu können. „Man kann etwa eine Mieterversammlung einberufen oder Partys ankündigen.“

„In dem Bereich ist sehr viel Kapital im Einsatz“

Im PropTech-Bereich tut sich mittlerweile einiges. Zuletzt hat etwa René Benkos Immobilien-Imperium mehrere Millionen Euro in das Wiener Startup Storebox investiert (Trending Topics berichtete), viele andere Neugründungen drängen ebenfalls in die Branche.

„Sechzig Prozent der Vermögenswerte wird in Immobilien investiert. Es ist in dem Bereich also sehr viel Kapital im Einsatz“, sagt Roth. der ursprünglich aus der eCommerce-Branche kommt. „Klar ist die Immobilienbranche sehr traditionell und etwas konservativ. Aber wenn man sich da positionieren kann, dann ist das für jedes Startup sehr interessant.“ In Österreich sieht sich iDWELL als Marktführer in seiner Nische, auch in Deutschland will man Market Leader werden. Roth: „Natürlich gibt es Mitbewerber in anderen Ländern. Aber derzeit ist vieles noch grüne Wiese, da ist Excel noch unser größter Konkurrent.“

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