Proxima Fusion: Münchner Fusionsreaktor-Startup erhält 20 Mio. Euro
Die Kernfusion ist eine Technologie, die sich zwar noch in einer frühen Entwicklungsphase befindet, jedoch für viele ein echter Hoffnungsträger für die Energiezukunft ist. Es gibt auch schon einige Jungfirmen, die sich auf Fusionsreaktoren konzentrieren. Ein europäisches Exemplar ist Proxima Fusion aus München, ein Spin-off des Max-Planck-Institut für Plasmaphysik. Laut TechCrunch hat das Jungunternehmen nun in einer Seed-Runde 20 Millionen Euro eingesammelt.
Proxima Fusion: Deutsches Spin-off baut an neuartigem Fusionsreaktor
Fusionsfirmen bei Investoren nicht immer attraktiv
Bei der Kernfusion geht es im Grunde darum, zwei leichte Atomkerne zu einem schwereren Kern zu verschmelzen – und dabei wird Energie freigesetzt. Proxima Fusion setzt für diesen Vorgang auf Hochleistungsstellaratoren. Hierbei erzeugt das Unternehmen einen magnetischen „Käfig“ in donutförmigen Geräten. Stellaratoren verwenden einen komplexen Satz von Elektromagneten außerhalb des Plasmas (wir berichteten).
Es gab für Fusionsunternehmen in den letzten Jahren ein Auf und Ab, was ihre Attraktivität für Investoren angeht. So stellte die Fusion Industry Association fest, dass Kernfusionsfirmen im Jahr 2023 zwar Investitionen in Höhe von über sechs Milliarden Dollar angezogen hatten, 1,4 Milliarden Dollar mehr als im Jahr 2022, das Wachstum jedoch mit 27 Prozent geringer ausfiel als im Jahr 2022, da die Investoren mit externen Ängsten wie der Inflation kämpften.
Meilenstein der Kernfusion: US-Labor schafft erstmals positive Energiegewinnung
Proxima Fusion will erste Fusionskraftwerke bauen
Ein wichtiger Meilenstein wurde 2022 erreicht, als es der National Ignition Facility des Energieministeriums gelang, eine Fusionsreaktion in Gang zu setzen, die mehr Energie erzeugte, als zur Zündung eines Brennstoffpellets erforderlich war (wir berichteten). Und im August letzten Jahres bestätigte das Team, dass ihr erster Test nicht nur Glück war. Der Weg zu echter Fusionsenergie ist noch lang, aber sie ist auch nicht mehr nur theoretisch.
Proxima Fusion will mit dem frischen Kapital nun mit dem Bau seiner ersten Generation von Fusionskraftwerken beginnen. Angeführt hat die neue Seed-Runde Redalpine, mit Beteiligung des von der bayerischen Regierung unterstützten Bayern Kapital, des von der deutschen Regierung unterstützten DeepTech & Climate Fonds und der Max-Planck-Stiftung. Plural und die bestehenden Investoren High-Tech Gründerfonds, Wilbe, UVC Partners und der Tomorrow Fund des Visionaries Club beteiligten sich ebenfalls an der Runde.