Pulverisierter Basalt macht aus Böden vielversprechende CO2-Speicher
Für die Reduzierung der CO2-Emissionen in der Luft gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Dazu gehören auch sogenannte Carbon Capture and Storage-Methoden, bei welchen die Emissionen aus der Luft gezogen und gespeichert werden. Das geht zum einen ganz natürlich und passiert tagtäglich durch die natürliche Vegetation. Mit der zunehmenden Abholzung der Wälder schwindet allerdings deren Aufnahmefähigkeit. (Tech & Nature berichtete). Jetzt hat ein internationales Forschungsteam in einer Studie festgestellt, dass pulverisierter Basalt ein effektiver CO2-Speicher ist. Unter anderem waren Forschende des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) und des Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel (GEOMAR) an der Studie beteiligt.
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„Basalt verbessert Bodenfruchtbarkeit“
„Basaltstaub verbessert generell die Bodenfruchtbarkeit und könnte so die Speicherung von Kohlenstoff erhöhen. Die größten Effekte werden dabei in Gegenden erzielt, in denen die Böden arm an Phosphor sind und daher der Düngeeffekt durch Basalt stark ist. Der Effekt dürfte bei Ackerland weniger ausgeprägt sein, daher werden in dem Paper auch nur natürliche Ökosysteme betrachtet. Die Ausbringung von Basalt auf Ackerland wäre zwar einfacher, da der Boden ohnehin bewirtschaftet wird, könnte in natürlichen Ökosystemen aber einen höheren Nutzen erzielen“, erklärt Jessica Strefler vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) gegenüber dem deutschen Science Media Center (SMC).
Die Forschenden haben untersucht, wie sich Basalt gegenüber CO2 verhält. Ihnen zufolge bindet das basische Ergussgestein die Emissionen und entzieht sie so der Atmosphäre. Der von ihnen untersuchte Ansatz sieht vor, Basalt abzubauen und zu Staub zu zermahlen, was die Oberfläche vergrößern und dafür sorgen soll, dass mehr CO2 gebunden werden kann. Den Basaltstaub könne man dem Team zufolge dann an Land – beispielsweise auf Feldern – oder über dem Ozean verteilen.
Ein weiterer Vorteil dieser laut den Forschenden bisher eher nachrangig betrachteten Methode zur CO2-Entfernung aus der Atmosphäre sei das weltweit relativ hohe Vorkommen von Basalt und das damit verbundene Potenzial für einen praktischen Einsatzes in großem Umfang. Außerdem weisen die Forschenden darauf hin, dass der pulverisierte Basalt als Dünger fungieren und somit CO2-Speicherung in Pflanzen begünstigen könnte.
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Noch viele Tests für Methode nötig
Das Forschungsteam macht jedoch darauf aufmerksam, dass dieser Ansatz noch wesentlich mehr Tests benötigt. Zum Teil seien positive wie negative Nebenwirkungen eines großflächigen Einsatzes – unter anderem auf Biodiversität und Luft-, Wasser- und Bodenqualität – noch unklar. Außerdem sei noch nicht sicher, welche Regionen für die Ausstreuung des pulverisierten Basalts am besten geeignet sind.
Um das Potenzial dieser Technologie zu verwirklichen, müsse man außerdem den Abbau von Basalt hochfahren. Gleichzeitig müssten die Abtragung, der Transport und die Verteilung auf möglichst CO2-neutrale Art und Weise stattfinden. Ein möglicher Vorteil so einer Entwicklung wäre, dass durch die zusätzlichen Arbeitsplätze im Basaltabbau wahrscheinlich ein Ersatz für wegfallende Arbeitsplätze aus der Kohleindustrie entstehen könnte. Noch ist das allerdings eher Zukunftsmusik.