Püspök Group: 143 Millionen Euro für Windparks im Burgenland
Windenergie ist im Konzert der Erneuerbaren ja in den vergangenen Jahren zum Sorgenkind geworden. Wie T&N berichtete, sind die Mittel im Ökostromgesetz bis Ende 2021 ausgeschöpft worden, und Windkraft hat derzeit wenig Chancen auf staatliche Förderungen. Noch wartet die Branche sehnlichst auf das kommende Erneuerbaren Ausbau Gesetz (EAG), an dem das Umweltministerium emsig arbeitet.
In der Zwischenzeit hat es die burgenländische Püspök Group jedoch geschafft, eine satte Finanzierung bei der EU aufzustellen. Denn die EIB (Europäische Investmentbank) und die UniCredit Bank Austria stellen zusammen 107 Millionen Euro bereit – zusammen mit Eigenkapital belaufen sich die geplanten Investitionen in den Windpark auf 143 Millionen Euro.
EIB und Bank Austria finanzieren mit
Wer es genau wissen will: Die Europäische Investitionsbank stellt im Rahmen des Fremdkapitals von insgesamt 107,4 Millionen Euro ein Direktdarlehen in Höhe von 71,6 Millionen Euro sowie einen über die UniCredit Bank Austria durchgeleiteten Kredit in Höhe von 35,8 Millionen Euro bereit. Das Direktdarlehen der EIB ist durch eine Garantie des Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI) besichert.
Was passiert nun mit dem Geld? In den Gemeinden Gols und Mönchhof im Burgenland sollen die bestehenden Windparks ausgebaut bzw. erneuert werden. In Summe werden 25 Altanlagen zur Gänze abgebaut wurden und 30 Neuanlagen aufgebaut. Ziel ist, eine Leistung von 143 Megawatt zu schaffen und damit rund 90.000 Haushalte mit Strom aus erneuerbarer Energie zu versorgen. Die Bauarbeiten haben schon im Herbst 2019 begonnen und werden voraussichtlich Ende 2021 abgeschlossen sein.
„Das aktuelle Repowering-Projekt zeigt durch die Verdreifachung der Stromproduktion auf der gleichen Fläche, welche technologischen und wirtschaftlichen Fortschritte die letzten 20 Jahre in der Windkraftnutzung gebracht haben. Es stellt einen Meilenstein auf dem Weg zur Erreichung der österreichischen Klimaziele dar. Für die Bewältigung der Klimakrise braucht es auch weiterhin große Anstrengungen. Langfristig positive Rahmenbedingungen für den Ausbau der ‚Erneuerbaren‘ müssen endlich Realität werden“, heißt es seitens Lukas Püspök, der Geschäftsführer des renommierten Familienunternehmens.
Strom für 90.000 Haushalte
Wie groß das Projekt für die Püspök-Gruppe ist, zeigt der Vergleich: Das Unternehmen betreibt derzeit Windkraftanlagen mit einer Leistung von etwa 400 Megawatt, mit denen rund 260.000 österreichische Haushalte mit sauberem Strom versorgt werden können. Wenn das neue Projekt fertig ist, wird es wie erwähnt 143 Megawatt schaffen und damit rund 90.000 Haushalte versorgen können.
Der Europäische Fonds für strategische Investitionen (EFSI) gilt als Kernstück der Investitionsoffensive für Europa. Insgesamt sollen mit den Garantien und Darlehen Investitionen von rund 524 Milliarden Euro mobilisieren, etwa 1,4 Millionen KMU in der EU sollen davon profitieren.
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Die 30 Neuanlagen im Burgenland, die somit bis Ende 2021 entstehen, sind aber nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Denn um das Ziel, Österreich bis 2030 nur mehr Strom aus erneuerbaren Energiequellen verbrauchen zu lassen, braucht es laut IG Windkraft pro Jahr 120 neue Windräder mit einer Leistung von 500 MW und einer Stromerzeugungskapazität von 1,2 Mrd. kWh (T&N berichtete).