PwC: Rabattschlacht um E-Autos erreicht Europa
Im Bereich der E-Autos ist ein massiver Preiskampf ausgebrochen, der nun auch in Europa stattfindet. Im April senkte der US-Hersteller Tesla zum zweiten Mal in diesem Jahr die Preise für alle Fahrzeuge. Damit hat Tesla den Preiskrieg eröffnet, nun ziehen auch andere Autobauer nach: Nach einer Studie der Unternehmensberatung PwC stieg der durchschnittliche Rabatt für Stromer im Premiumsegment von Juni bis Juli um ein Viertel auf 14 Prozent, berichtet Wirtschaftswoche.
Autoproduktion zieht wieder an
Im mittleren Segment stieg der Durchschnittsrabatt um ein Drittel auf elf Prozent. „Lediglich im Volumenmarkt, in dem weiterhin die höchsten staatlichen Kaufprämien locken, blieben die Rabatte weitgehend gleich“ bei neun bis zehn Prozent, teilte PwC am Freitag mit. „Im Kampf um Marktanteile liefern sich die Autobauer eine Rabattschlacht, die nun Europa erreicht“, erklärten die Analyst:innen. Nachdem Corona-Lockdowns und Lieferengpässe lange für ein knappes Angebot und hohe Preise gesorgt hatten, zieht die Autoproduktion wieder an.
Mit einem Anteil von knapp 16 Prozent an den Zulassungen seien die Stromer jetzt auf der Schwelle zum Massenmarkt. Damit „herrschen nun auch im Elektrosegment normale Marktbedingungen mit allem, was dazu gehört“, sagt PwC-Branchenexperte Felix Kuhnert. „Die Early-Adopter und Überzeugungskäufer haben sich eingedeckt. Nun greifen die Mainstreamkäufer zu, die jedoch härtere Kriterien hinsichtlich Produkt und Preis anlegen.“
Volkswagen investiert 700 Mio. Dollar in chinesischen E-Auto-Hersteller Xpeng
Rabatte belasten die Gewinnmargen
Meistens sind vergleichbare Verbrenner-Fahrzeuge nur halb so teuer wie ihr Stromer-Pendant. So zahlen Deutsche aktuellen Berechnungen zufolge im Schnitt knapp 50.000 Euro für ein E-Auto. Ein Grund dafür ist, dass fast die Hälfte der angebotenen E-Autos SUV-Modelle sind, die in der Regel deutlich mehr kosten.
Die Rabatte belasteten die Gewinnmargen. Zudem stiegen die Preise für Lithium und andere Rohstoffe wieder. Die deutschen Autobauer werden laut PwC in einen Preiskampf gezwungen, den sie nur bestehen könnten, wenn sie Puffer bei den Kosten hätten. In Deutschland gebaute Stromer seien rund 40 Prozent teurer als die gleichen Modelle, die in China gebaut und verkauft würden. Chinesische Autokonzerne verkauften ihre Stromer in Deutschland ebenfalls rund 40 Prozent teurer als in China, wo es gerade weitere Preissenkungen gegeben habe.