Quantro Therapeutics erhält FFG-Förderung für neuartige Krebstherapien
Das Wiener MedTech-Startup Quantro Therapeutics hat eine 18-monatige Forschungsförderung von der österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) erhalten. Damit will die FFG ein Forschungsprojekt in Höhe von 1,7 Millionen Euro unterstützen. Dieses Projekt soll die Skalierung und Fähigkeit zur Erstellung von Multi-Target-Profilen durch Quantros Technologieplattform auf industriellem Niveau ermöglichen. Die Plattform soll den Weg für innovative Krebstherapien ebnen.
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Quantro hat schon Seed-Investoren an Bord
Es handelt sich bei der Lösung von Quantro um eine transkriptomische Forschungsplattform. Diese nutzt eine neuartige und patentierte Technologie zur Erstellung zeitaufgelöster Genexpressionsprofile, um therapeutisch bisher nicht zugängliche Transkriptionsfaktoren zu identifizieren. Die Technologie soll es ermöglichen, Veränderungen in der Genexpression zu quantifizieren und so die Unzulänglichkeiten herkömmlicher Technologien zu überwinden, die sich darauf beschränken, nur die RNA-Menge zu messen. Im Gegensatz dazu könne Quantro präzise Informationen über die Transkriptionsaktivität und -dynamik generieren. Dadurch will man neuartige Wirkstoffe für bisher nicht behandelbare Krebserkrankungen entwickeln.
Quantro Therapeutics ist 2019 als Spin-off der renommierten Forschungsinstitute IMBA und IMP in Wien an den Start gegangen. Seit 2020 erhält das Unternehmen Unterstützung von Boehringer Ingelheim Venture Fund (BIVF) und Evotec als Seed-Investoren. In den Jahren 2020 und 2023 hat man insgesamt elf Millionen Euro eingeworben. Zusätzlich dazu kamen Erlöse aus einer strategischen Zusammenarbeit mit Boehringer Ingelheim Oncology.
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FFG-Förderung soll Lösung auf industrielle Ebene bringen
Das Startup hat seine ersten großen Screening-Kampagnen mit Single- und Dual-Target-Assays erfolgreich durchgeführt. Die FFG-Förderung ermöglicht es, dies auf ein neues industrielles Niveau zu heben und den Durchsatz durch Miniaturisierung, Automatisierung und Multiplexing zu steigern. „Wir heben unsere fortschrittliche transkriptomische Technologie jetzt auf die nächste Stufe“, so Michael Bauer, CEO von Quantro.
Die Ausweitung der Multiplexing-Fähigkeiten auf eine Hochdurchsatz-Screening-Technologie (HTS) soll das gleichzeitige Screening neuer Arzneimittelkandidaten auf mehrere Targets in einer Vielzahl von krankheitsfördernden Signalwegen ermöglichen. „Damit entfernen wir uns von den traditionellen Reporter-Assays für ein einzelnes Zielmolekül und dem wiederholten Screening“, meint Bauer.
Arianna Sabò, Leiterin der Forschungs- und Entdeckungsabteilung bei Quantro, fügte hinzu: „Diese Förderung unterstützt den Ausbau unserer eigenen Technologie zur Entdeckung neuer Krebstherapien, vor allem im Bereich bisher therapeutisch nicht zugänglicher Targets. Mit Hilfe der FFG-Förderung wollen wir den Durchsatz und die Automatisierung unserer Plattform erhöhen, um unsere Möglichkeiten zur Entdeckung neuer Ansatzpunkte in der Entwicklung innovativer Krebstherapien zu maximieren.“