QuantumScape liefert erste Festkörperbatterien zu Testzwecken aus
QuantumScape kommt dem „Super-Akku“ ein Stück näher: Das börsennotierte Unternehmen aus dem Silicon Valley gab gestern bekannt, dass sein erster 24-Schicht-Lithium-Metall-Prototyp zu Testzwecken verkauft wird. Die Auslieferung der als „Sample A0“ bezeichneten Zellen markiere „einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur vollständigen Integration von energiedichten, schnell ladenden Zellen in zukünftige Elektrofahrzeuge“. Erst im vergangenen Jahr gab es aber auch deutliche Kritik an QuantumScape.
„Noch viel zu tun“
QuantumScape ist ein Unternehmen für Batterietechnologie, das 2010 mit dem Ziel gegründet wurde, skalierbare, effektive Festkörperbatterien zu entwickeln, die nicht teurer als herkömmliche Lithium-Ionen-Zellen sein sollen. Heuer gab es einige Meilensteine, vor dem Jahresende sollte aber noch die 24-Schicht-Festkörperbatterie für Elektrofahrzeuge ausgeliefert werden. Das ist gelungen, wie QuantumScape in einer Pressemitteilung bekanntgibt. Welche Autohersteller mit der Batterie experimentieren, ist allerdings unbekannt. Und bis die Batterie tatsächlich zum Einsatz kommt, wird es auch noch dauern: Mit Blick auf die Zukunft heißt, es sei noch viel zu tun, bevor das Unternehmen die Batterietechnologie auf den Markt bringen kann. Dazu gehören „Verbesserungen der Qualität, der Konsistenz und des Durchsatzes der Produktionsprozesse sowie zusätzliche Verbesserungen auf der Produktseite, wie z. B. eine höhere Kathodenkapazität und eine verbesserte Verpackungseffizienz“.
Volkswagen soll bereits testen
Beabsichtigt sei, die geplanten Prototyp-Generationen von A-, B- und C-Zellen in den kommenden Jahren zu nutzen, um die oben genannten Mängel zu verbessern. Beteiligt sein sollen auch daran die diversen Autohersteller, Electrek nennt namentlich die Volkswagen Gruppe. „Ich bin stolz auf unser Team für die Anstrengungen und die Entschlossenheit, mit der wir diesen Meilenstein erreicht haben, insbesondere angesichts der Herausforderungen, denen wir in diesem Jahr begegnet sind“, sagte Jagdeep Singh, CEO und Mitbegründer von QuantumScape. „Dieser Meilenstein bringt uns zwar unserem eigentlichen Ziel näher, aber es gibt noch viel zu tun, bevor diese Technologie ein kommerzielles Produkt wird, und wir wenden unsere Aufmerksamkeit nun dieser wichtigen Arbeit zu.“
Große Kritik an QuantumScape im Vorjahr
Gegen QuantumScape wurden im April des Vorjahres schwere Vorwürfe von Scorpion Capital hervorgebracht. Zitiert wurden damals auch Mitarbeiter von Volkswagen und QuantumScape selbst. Schnelles Laden, lange Lebenszeit, gutes Funktionieren bei niedrigen Temperaturen, alles nur „falsche Behauptungen“. Die Batteriefirma hätte „nette Powerpoint-Folien, aber sonst nicht viel“. Auch die versprochene industrielle Skalierung, also Fertigung in großen Mengen, würde nicht funktionieren. „Der Prototyp von Quantumscape ist außerhalb eines Labors nicht lebensfähig, selbst wenn die Wissenschaft real wäre“, hieß es damals. Bei QuantumScape ist mit Fritz Prinz auch ein Österreicher Mitgründer.
QuantumScape: Schwere Vorwürfe gegen Superakku-Firma – und ein Österreicher mittendrin