3.Quartal: Apple mit beeindruckendem Gewinn – iPad-Umsätze verbessert
Kurz nach Börsenschluss am Dienstag gegen 22:30 unserer Zeit veröffentlichte Apple seinen Unternehmensbericht zum 3. Quartal. Nicht nur im Tech-Sektor wurden die Zahlen aufgeregt erwartet, auch im Dow-Jones-Index boxt das Unternehmen aus Cupertino in der Schwergewichtsklasse. Der wichtigste Index der Welt liegt derzeit mit über 22.000 in akrobatischen Höhen. Schon kleine Abweichungen von den Erwartungen können mittlere Beben auslösen, wie die Bilanzen von Google und Amazon zeigten. Hauchzarte negative Abweichungen sorgten für mittelschwere Kursstürze. Die Küchenpsychologie der Börsen: Solange es den Tech-Giganten gut geht, geht es der börsennotierten Wirtschaft gut.
Schwächephase vorüber
Deshalb die Conclusio zum Apple-Bericht vorneweg: Die Schwächephase scheint ein Ende zu haben. Der Gewinn stieg auf 8,72 Milliarden Dollar. Damit wurde das Vorjahresergebnis um beeindruckende zwölf Prozent verbessert. Der Umsatz kletterte um sieben Prozent auf 45,4 Milliarden Dollar. Der Aktienkurs rauschte gestern nach Börsenschluss um über 5 Punkte in die Höhe. Die Geschäftsführung erklärte, dass sie Mitte August eine Dividende von o,63 Dollar pro Stammaktie ausschütten wird.
Erwartungen übertroffen
Analysten hatten im Vorfeld gezündelt und waren von einem deutlich schlechteren Ergebnis ausgegangen. Der Zeitraum vor der Veröffentlichung eines neuen Smartphones ist traditionell der schwächste im Jahreszyklus des wertvollsten Unternehmens der Welt. Allerdings wanderten zwischen April und Juni 2017 weltweit 41 Millionen iPhones über die Ladentische. Zwei Prozent mehr als im vorherigen Jahresviertel, aber deutlich weniger als im Vorquartal (50,7 Millionen Geräte). Dennoch blieb das iPhone mit einem Umsatz von knapp 25 Milliarden Dollar das wichtigste Produkt des Konzerns. Sein Anteil am Gesamtumsatz des Unternehmens sank aber um zwei Prozentpunkte auf knapp 55 Prozent.
iPad-Absatz stärker als zuletzt
Eine positive Überraschung war der Absatzsprung des seit Jahren schwächelnden iPads. Nach einer Erweiterung der Produktpalette mit neuen teuren Pro-Modellen wuchsen die Verkäufe binnen drei Monaten um 28 Prozent. Im Jahresvergleich gab es ein Plus von 15 Prozent bei den Stückzahlen und von zwei Prozent beim Umsatz. Erlöse aus Diensten wie der iCloud und dem Streaming-Dienst Apple Music wuchsen im Jahresvergleich um 22 Prozent auf 7,27 Milliarden Dollar. Beim Zubehör (Apple Watch, Apple TV und Kopfhörer) verbuchte Apple einen krassen Anstieg von 23 Prozent auf 2,7 Milliarden Dollar. Die Verkäufe der Apple Watch hätten um über 50 Prozent zugelegt, sagte Konzernchef Tim Cook. Allerdings ohne konkrete Absatzzahlen zu nennen.
Überraschend gute Prognosen fürs 4. Quartal
Auch die Prognosen für das mit Spannung beobachtete laufende Quartal (Markteinführung des iPhone8 Ende September) fielen deutlich positiver aus, als es viele Analysten erwartet hatten. Apple rechnet für das laufende 4. Quartal (bis 30. September) mit einem Umsatz um die 50 Milliarden Dollar. Im gleichen Zeitraum 2016 setzte der Konzern 47 Milliarden Dollar um. Tim Cook sparte sich allerdings Einzelheiten zum iPhone8 und verlor auch über Vorbestellungen kein Wort.