Übernahme

Qunomedical: Sophie Chungs HealthTech kauft Schönheitschirurgie zu

Sophie Chung, Gründerin von Qunomedical. © Qunomedical
Sophie Chung, Gründerin von Qunomedical. © Qunomedical
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Sophie Chung ist eine der bemerkenswertesten Gründerinnen mit österreichischen Wurzeln: Die Tochter zweier kambodschanischer Flüchtlinge wuchs in Linz auf, studierte in Wien Medizin und gründete dann 2015 in Berlin ihr heutiges Startup Qunomedical – eine Plattform, auf der man den richtigen Arzt in In- und Ausland finden kann. Die Corona-Krise hat auch den Vermittler für Medizin-Tourismus hart getroffen – doch jetzt stärkt sich das HealthTech durch eine Übernahme der besonderen Art.

Denn Qunomedical hat sich mit dem niederländischen Klinikverbund Bergman Clinics zusammen getan, um Medical One zu übernehmen. Dabei handelt es sich um einen Anbieter von Schönheits- und plastischer Chirurgie mit 12 Standorten in ganz Deutschland. So wird Qunomedical, wo Schönheitschirurgie schon bisher eine wichtige Rolle spielte, zum digitalen Vertriebsarm der Kliniken. Die Marke Medical One soll erhalten bleiben. Medical One zählte mehr als 10.000 Patienten jährlich.

„Lückenlose Patientenreise“

„Im Jahr 2021 führt an einer lückenlosen digitalen Patient Journey kein Weg mehr vorbei. Mit unserer Plattform finden Patient:innen die für sie passenden Ärzt:innen und Kliniken. Letzteren helfen wir dadurch bei der Digitalisierung des Patientenmanagements – so auch Bergman Clinics. Mit unserer Expertise treiben wir die digitale Transformation der Klinikkette voran – einer Kernvoraussetzung für weiteres Wachstum“, sagt  Sophie Chung, Gründerin und CEO von Qunomedical. „Unser Ziel ist es, allen Patient:innen die bestmögliche medizinische Versorgung weltweit zu bieten. Die Übernahme von Medical One ist hierbei ein wichtiger Schritt, um unsere Position in Deutschland weiter zu stärken.“

Die Rollenverteilung sieht folgendermaßen aus: Während sich Bergman Clinics auf den klinischen Betrieb der ehemaligen Schönheitskliniken von Medical One fokussieren wird, übernimmt Qunomedical das digitale Management der Patienten. Der Zeitpunkt des Deals sei gut gewählt, heißt es seitens Qunomedical – die Nachfrage würde in Zeiten von Homeoffice und Videocalls stark steigen. Bergman Clinics ist bei dem Deal dabei, weil die Niederländer ihre Wachstumsstrategie nach Zukäufen in Skandinavien weiter fahren wollen und so in den strategisch wichtigen deutschen Markt hineinkommen.

Die VCs hinter den Firmen

Medical One hat erst vor kurzem eine Millionenfinanzierung der Berliner VCs Earlybird und STS Ventures erhalten. Auch Qunomedical ist mit Risikokapital ausgestattet worden, unter anderem von Project A, 500 Startups und Kima Ventures. Medical One wiederum hat auch eine längere Geschichte hinter sich: Das Berliner Health-Startup Medidate hat die Klinikgruppe Medical One aus München 2018 übernommen, um die eigene Vermittlungs-Plattform für Schönheitschirurgie mit den Kliniken zu kombinieren. Unterm Strich geht es um die vertikale Integration der gesamten Kundenreise.

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