RateBoard: Tiroler Startup macht Multi-Millionen-Exit nach Italien
Eine Software, die für Hotels den optimalen Preis für Zimmer berechnet: Das Tiroler Startup Rateboard hat seit der Gründung 2015 einige Erfolge eingefahren und unter anderem mehr als eine Million Euro Risikokapital aufgenommen. Etwas mehr als vier Jahre nach der Gründung folgt nun der Exit: Das italienische Software-Unternehmen Zucchetti hat die Firma zu 100 Prozent übernommen. Die bisherigen Investoren aws Gründerfonds, Falkensteiner Ventures und Nextfloor Ventures sowie die beiden Gründer Simon Falkensteiner und Matthias Trenkwalder übertragen ihre Anteile im Zuge des Verkaufs zur Gänze an Zucchetti.
Der optimale Preis für Hotelzimmer
Über den genauen Kaufpreis gibt es aktuell keine Informationen, jedenfalls soll es sich um ein „attraktives Übernahmeangebot“ gehandelt haben. Seitens Investor Falkensteiner Ventures ist die Rede von einem „Multi-Millionen-Exit“. Die beiden Gründer Simon Falkensteiner und Matthias Trenkwalder und die etwa 20 Mitarbeiter bleiben weiterhin an den beiden österreichischen Standorten in Innsbruck und Wien beschäftigt. Zu Zucchetti soll die Software von RateBoard gut passen – das italienische Unternehmen ist ein großer Anbieter von Software- und IT-Lösungen im so genannten Horeca-Bereich (Hotel/Restaurant/Café). Das Tiroler Startup soll nun ins Portfolio der Firma integriert werden.
„Rateboard hat eine sehr innovative Lösung entwickelt, die dem Management von Hotels und Hotelketten echte Vorteile bringt“, sagt Angelo Guaragni, Direktor von Zucchetti Horeca. „Diese Übernahme ermöglicht es uns, diese Synergie weiter zu verstärken und zu optimieren und unseren Kunden eine integrierte Lösung mit den anderen Komponenten unseres Angebots für die Welt der Gastfreundschaft anzubieten.“ Für Zucchetti ist rateBoard die neuste von vielen Übernahmen. In Österreich kauften die Italiener das Software-Entwicklungshaus ARS Software, in Deutschland wurde zuletzt der Payment-Spezialist Paycult übernommen. Im Geschäft mit Katar ist Zucchetti auch – bei der Fußballweltmeisterschaft 2022 wird das Unternehmen zwei Stadien mit Sicherheits- und Zutrittskontrollsystemen ausstatten.
In Österreich galt RateBoard schon länger als Rising Star: So wurde die Firma etwa im Rahmen der #glaubandich-Challenge als bestes Tourismus-Startup ausgezeichnet und zog ins Finale des Wettbewerbs ein (Trending Topics berichtete).
+++ So berechnet das Tiroler Startup RateBoard jeden Tag den idealen Preis für Hotels +++
Bei 300 Hotels im Einsatz
Das „Revenue Management System“ von RateBoard funktioniert folgendermaßen: Die Software des Startups berechnet tagesaktuell den besten Preis für ein Hotelzimmer gemessen an verschiedenen Faktoren wie (historische) Auslastung des Hotels, Preise von Mitbewerbern, der regionalen Nachfrage laut Buchungsplattformen wie Booking.com, Ferienzeiten in ganz Europa, Wetterdaten oder Hotelbewertungen im Internet. Das soll Hoteliers dabei helfen, ihre Angebote zu optimieren. Aktuell sollen rund 300 Hotels in Österreich, Deutschland, der Schweiz, Italien, Spanien und den Niederlanden die Software einsetzen. Je nach Anzahl der Zimmer, die damit verwaltet werden, bezahlen Firmenkunden ab etwa 200 Euro pro Monat für die SaaS-Lösung.
Das kleine Team ist nun Teil eines Unternehmens mit 6.000 Mitarbeitern, von denen 1.500 in der Forschung und Entwicklung tätig sind. „Wir sind für die letzten fünf Jahre sehr dankbar. In dieser bewegten Zeit durften wir mit einem herausragenden Team zusammenarbeiten, Unternehmen mit Weitblick zu unseren Partnern zählen und das Vertrauen vieler Kunden genießen“, schreiben die beiden Gründer in einer Aussendung. „Nur dadurch war es uns möglich zu wachsen und RateBoard als führendes Revenue Management System in Mitteleuropa zu etablieren. Nun freuen wir uns, mit der Zucchetti Gruppe den idealen Partner gefunden zu haben, um gemeinsam noch weiter zu expandieren und in den kommenden Jahren tausende Hotels von unserer Lösung zu überzeugen.”
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