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Realonaut: Wiener Jungfirma lässt Makler 360-Grad-Rundgänge von Immobilien erstellen

360-Grad-Ansichten im Hotel Zeitgeist Vienna. © Realonaut
360-Grad-Ansichten im Hotel Zeitgeist Vienna. © Realonaut
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Warum durch Bildergalerien klicken, wenn man auch durch 360-Grad-Ansichten zoomen kann? Mit dieser Idee begeistert derzeit die Wiener Jungfirma Realonaut von Gründer Georg Wimberger große Immobilienmakler. Anstatt wie eine Agentur 360-Ansichten von Wohnungen für Kunden zu erstellen, hat das im März 2017 gestartete Unternehmen eine SaaS-Lösung („Software as a Service“) auf den Markt gebracht, mit der Makler einfach ihre Immobilien digitalisieren und online potenzieller Kundschaft präsentieren können. Mit Raiffeisen, Otto Immobilien und ÖRAG hat Realonaut in relativ kurzer Zeit drei Großkunden gewonnen und will in den nächsten Monaten weitere Immobilienriesen gewinnen.

“Ich war selbst auf Wohnungssuche und war enttäuscht, weil oft zu schlechte oder zu gute Fotos von Wohnungen die Erwartungen nicht erfüllen”, sagt Wimberger zu Trending Topics. Bei einem Abendessen mit dem Chef einer großen Immobilienfirma sei ihm die Idee gekommen, eine SaaS-Lösung für Makler zu bauen. Denn diese würden oft viel Zeit mit Wohnungsbesichtigungen vergeuden, bei denen es nicht zum Abschluss kommt. “Für die Makler ist es eine Filtermöglichkeit. Wenn es nach der virtuellen 360-Begehung zu einer physischen Besichtigung kommt, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Kunde zuschlägt, höher”, sagt Wimberger.

Das Realonaut-Team rund um Gründer Georg Wimberger. © Realonaut
Das Realonaut-Team rund um Gründer Georg Wimberger. © Realonaut

Günstige Kameras öffnen den Markt

Für die Makler sollen die 360-Grad-Ansichten mittlerweile sehr einfach und günstig zu erstellen sein – vor allem deswegen, weil die Preise von 360-Kameras (z.B. „Ricoh Theta“ oder „Samsung Gear 360“) gesunken sind. Für die SaaS-Lösung von Realonaut zahlen Kunden ab 140 Euro pro Monat, Großunternehmen, die viele Wohnungen digitalisieren möchten, müssen mit rund 1.500 Euro pro Monat rechnen.

Die Nutzer können sich die Wohnungen einfach im Web ansehen, auch mit günstigen Virtual-Reality-Kameras funktioniert es (derzeit noch nicht für Oculus Rift oder HTC Vive). Auf Webseiten lassen sich die 360-Grad-Ansichten ähnlich wie YouTube-Videos per iFrame einbetten, die Daten liegen dabei auf den Servern von Realonaut in Niederösterreich. Wimbergers Startup ist nicht das einzige, dass 360-Grad-Ansichten von Immobilien erstellt. Auch Flatio aus Tschechien etwa will dem Markt mit PropTech aufmischen (Trending Topics berichtete).

„Cybershoes“ sollen Geherlebnis bieten

Wimbergers Firma teilt sich außerdem im 18. Wiener Bezirk ein Gemeinschaftsbüro mit dem Erfinder Michael Bieglmayer. Dieser hat mit den „Cybershoes“ eine Lösung gefunden, die das „Begehen“ von virtuellen Räumen natürlicher machen sollen. Dazu zieht der Nutzer spezielle Schuhe an, die die Bewegungen der Füße (man sitzt bei der Nutzung auf einem Sessel und streicht mit den Füßen leicht über den Boden) in Bewegungen im virtuellen Raum übersetzen. Zum Einsatz sollen die „Cybershoes“ auf Messen oder in Architektenbüros kommen.

Die „Cybershoes“ sollen demnächst in ein eigenes Startup namens 3D.Run ausgegründet werden. Bieglmayer und Wimbergers fünfköpfiges Team arbeiten derzeit eng zusammen und teilen sich Know-How und Personal. Wimberger: „Zusammen sind Probleme, die unlösbar wirken, plötzlich lösbar.“

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