Rebel Meat: „Wir wollten ein Produkt kreieren, das völlig natürlich ist“
Zum Burger gehört ein Rindfleisch-Patty? Mitnichten, wenn es um die Gründer des Wiener Startups Rebel Meat geht. Die Besonderheit erklärt Gründerin Cornelia Habacher: „Unsere Pattys bestehen zu 50 Prozent aus Biorindfleisch und zu 50 Prozent aus pflanzlichen Zutaten“. Erhältlich sind die neuartigen Patties mittlerweile auch im Einzelhandel.
„Die weiteren Bestandteile, das sind zum einen Kräuterseitlinge und zum anderen Hirse und Gewürze“, erklärt die Gründerin. „Rebel Meat ist ein neues, innovatives Fleischprodukt und hilft Fleischessern dabei, sich gesünder und regionaler und nachhaltiger zu ernähren“.
Das Fleisch selbst stammt aus einem Biobetrieb in Oberösterreich, die Kräuterseitlinge werden von Hand gezüchtet und stammen aus dem Marchfeld. Insgesamt besteht das Rebel Meat-Patty nur aus den Zutaten Fleisch, Pilze, Hirse und verschiedenen Gewürzen.
Rebel Meat: Vegetarisch keine Option
Häufig sind Fleischersatzprodukte komplett vegetarisch – war das für Rebel Meat keine Option? Habacher verneint: „Wir wollten nichts ganz Vegetarisches, weil wir zum einen denken, dass es viele Leute gibt, die einfach nicht auf Fleisch verzichten wollen und bei den rein vegetarischen Fleischersatzprodukten ist es oft so, dass die Zutatenliste sehr lang ist. Von den bis zu 25 enthaltenen Zutaten weiß man oft nicht genau, wo sie her sind und wie sie sich eigentlich auf den Körper auswirken. Darum wollten wir ein Produkt kreieren, das völlig natürlich ist.“
Corona als Prüfung
Der Erfolg scheint den Junggründern recht zu geben. Derzeit arbeiten sechs Personen für Rebel Meat, neben Cornelia Habacher und vier Experten für Marketing, Entwicklung etc auch ihr Mitgründer Philipp Stangl. Einfach war es in den letzten Wochen allerdings nicht immer, die Corona-Krise hat auch das Startup getroffen. Stangl: „Corona war für uns als Gastronomiezulieferer natürlich ein harter Schlag. Wir machen das beste daraus: Wir sind jetzt auch im Einzelhandel erhältlich, der durch die Krise weniger betroffen ist. Und: Wir haben die Zeit für eine Crowdfunding-Kampagne genutzt. Dort kann man die Rebel Meat-Bratwürste mitfinanzieren und mithelfen, unser zweites Produkt auf den Markt zu bringen“. Rebel Meat-Produkte gibt es unter anderem bei Billa und Merkur.
Businessplan für den i2b-Wettbewerb
Wie wichtig war der Businessplan für den Erfolg des Startups? „Wir hatten von Anfang an einen Businessplan, der ist immer mitgewachsen und größer geworden, erinnert sich Philipp Stangl zurück. „Manchmal sind aber Dinge auch wieder rausgefallen. Der i2b Businessplan-Wettbewerb war dann der Zeitpunkt, wo wir gesagt haben, jetzt stecken wir nochmal Zeit rein und denken alles durch“. Das hat sich ausgezahlt: „Durch den Preis, den wir gewonnen haben beim i2b Businessplan-Wettbewerb sind wir einerseits bekannter geworden. Das heißt, die Leute gehen in unsere Partnerrestaurants und bestellen dort Rebel Meat-Burger. Auf der anderen Seite hat uns diese ‚Credibility‘ aber natürlich auch bei den Verhandlungen mit Groß- und Einzelhandel geholfen.“
Dementsprechend hoch steckt sich das Startup die weiteren Ziele. Stangl: „Wir wollen Rebel Meat noch bekannter machen, damit die Vorteile noch mehr Leute verstehen. Auf der anderen Seite wollen wir auch unsere Produktpalette noch erweitern, beispielsweise eben mit den Bratwürsten. Und am Ende des Tages wollen wir dann international expandieren“.
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