Recht auf Vergessen: Google hat bisher 518.318 Links aus seiner Suche gelöscht – die meisten Richtung Facebook
Seit dem 29. Mai 2014 dürfen in Europa Einzelpersonen bei Suchmaschinenbetreibern wie Google beantragen, dass Suchergebnisse zu ihrem Namen entfernt werden. Gemäß dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) im Mai 2014 ist Google dazu verpflichtet, diese Löschungsersuchen zu prüfen und darf Ergebnisse nur dann weiterhin anzeigen, wenn ein öffentliches Interesse an den Informationen besteht. Seit dem Inkrafttreten dieser EU-Datenschutzregel sind bei Google insgesamt 348.085 Ersuchen eingegangen die in Summe 1.234.092 URLs betreffen. 42 Prozent davon, also exakt 518.318 URLs, davon hat Google aus seinen Suchergebnissen gelöscht, wie dieser neue Report nun zeigt.
Um es etwas klarer zu machen, welche Links gelöscht werden und welche nicht, führt Google unter anderem diese Beispiele an:
„Wir haben ein Ersuchen von einem des Geschäftsbetrugs beschuldigten Paar erhalten, Artikel zu löschen, in denen über das Verbrechen berichtet wurde. Wir haben die Seiten nicht aus den Suchergebnissen gelöscht.“ (Fall aus Österreich)
„Wir haben ein Ersuchen von einem Lehrer erhalten, der vor mehr als zehn Jahren wegen eines geringfügigen Vergehens verurteilt wurde, einen Artikel über die Verurteilung zu löschen. Wir haben die Seiten aus den Suchergebnissen für den Namen des Lehrers gelöscht.“ (Fall aus Deutschland)
Die meisten Löschanfragen stammen aus Frankreich (73.399 Ersuchen), gefolgt von Deutschland (60.198), Großbritannien (43.101), Spanien (33.106) und Italien (26.186). Aus Österreich wurden 6.137 Löschanfragen zu insgesamt 23.088 URLs gestellt.
Links zu Facebook am häufigsten betroffen
Besonders spannend an den Link-Löschungen durch Google ist, dass eine Webseite besonders stark betroffen ist: Facebook. Die Suchmaschine hat bisher mehr als 10.000 Links zu Seiten des Social Networks aus seinen Suchergebnissen gelöscht, also mit Abstand mehr als Links Richtung YouTube, Google+ oder Twitter: