Rechtsform bei der Gründung: 4 Fragen an Marc Gfrerer von der Jungen Wirtschaft Kärnten
EPU, GmbH, UG und Co. – Unternehmen ist nicht gleich Unternehmen. Aber welche Form wählen Startups und was sind die Alternativen? Marc Gfrerer von der Jungen Wirtschaft Kärnten hat die Antworten:
Welche Rechtsform ist bei Startups am gängigsten?
Marc Gfrerer: Am häufigsten wird die GmbH gegründet. Vom Namen her beinhaltet die GmbH ja schon „mit beschränkter Haftung“. Das heißt, die Gründer wollen nur mit der Stammeinlage, dem Kapitaleinsatz, haften und entscheiden sich daher sehr oft für die GmbH. Auch wenn man zu zweit oder zu dritt ist, ist das die gängigste Form. Die Wirtschaftskammer hat dafür auch ein eigenes Service online, den Rechtsform-Ratgeber.
Welche sinnvollen Alternativen gibt es zur GmbH?
Die gängigste Form ist meistens das Ein-Personen-Unternehmen (EPU), es gibt aber auch Kommanditgesellschaften, offene Gesellschaften oder zum Beispiel Vereine. Beim Einzelunternehmer muss man wie bei der UG darauf achten, dass man mit dem Privatvermögen haftet. Nicht so häufig in Verwendung ist natürlich die Aktiengesellschaft. Die ist sehr aufwändig mit den aktuellen Auflagen, aber da wird sich auch noch Einiges tun – im Gespräch ist eine Mini-AG, mit der man Gesellschafter und Kapitalgeber leichter beteiligen kann.
Was muss man allgemein bei einer Gesellschaftsgründung beachten?
Zuerst entscheidet man, ob man alleine oder mit Geschäftspartner gründen will. Dann geht es darum, wie der Name ist und ob der noch frei ist. Ist irgendetwas patentrechtlich geschützt? Wer setzt den Gesellschaftsvertrag auf? Welches Gewerbe brauche ich? Das Finanzamt gehört angemeldet, die SVA benachrichtigt. Unsere Empfehlung ist, den Ablauf einer Gründung mit Experten durchzugehen.
Wann ist es sinnvoll, über einen Wechsel der Rechtsform nachzudenken?
Man sollte sich in regelmäßigen Abständen über die geeignete Rechtsform beraten lassen und wenn es notwendig ist, auch einen Gesellschaftswechsel machen. Wir empfehlen bei solchen Schritten immer, einen Experten zu konsultieren.