Nachhaltige Bestattung

Recompose: US-Startup bietet Kompostierung von Verstorbenen

Team von Recompose © Recompose
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Mit dem Bericht des UN-Weltklimarats diese Woche hat sich wieder einmal das gezeigt, was Expert:innen schon lange feststellen: Der Mensch ist für die verheerende Klimakrise verantwortlich (wir berichteten). Menschen tragen viel zur Zerstörung der Umwelt bei und müssen versuchen, ihren Einfluss auf das Klima zu reduzieren. Wenn sie schon im Leben die Umwelt belastet haben, gibt es zumindest im Tod einen Weg, sie zu schützen: Die menschliche Kompostierung. So zumindest der Ansatz von einem jungen Startup. Dabei handelt es sich um einen Prozess, bei dem die sterblichen Überreste kontrolliert zu Erde zersetzt werden. Das soll Belastungen durch den gewöhnlichen Prozess verhindern. Diese Bestattungsform bietet das US-Startup Recompose an.

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„Buchstäbliche Rückkehr in die Erde“

Herkömmliche Bestattungsformen wie Beerdigung und Einäscherung können laut dem Guardian die Umwelt belasten, da sie entweder Land verbrauchen und Chemikalien in den Boden einbringen oder fossile Brennstoffe und Gas verbrauchen. Deswegen hat der Bundesstaat Washington die menschliche Kompostierung im Jahr 2020 legalisiert. Es ist dort möglich, menschliche Erde sowohl in einem Wald zu verwenden als auch an Familien zu verschenken. Auch der Bundesstaat Colorado hat das Verfahren legalisiert und Kalifornien erwägt diesen Schritt momentan.

Recompose war das erste Unternehmen, das in den USA ein Verfahren zur menschlichen Kompostierung anbot. Das in Seattle angesiedelte Startup hatte seinen Start Ende 2020, kurz nach der Legalisierung. „Die natürliche organische Reduktion ermöglicht eine buchstäbliche Rückkehr in die Erde“, zitiert der Guardian Anna Swenson, Outreach Manager bei Recompose. „Manche Menschen mögen die Vorstellung, im Wald zu sein, wenn sie gestorben sind. Das ist es, was ich für mich gewählt habe.“

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Recompose hat schon 15 Millionen Dollar eingesammelt

Bei dem von Recompose entwickelten Verfahren legt das Unternehmen die sterblichen Überreste in einem eigenen Kompostiergebäude in eine Stahlbox und behandelt sie mit warmer Luft und organischen Materialien wie Holzspänen, Schneckenklee und Stroh. Das soll Mikroben und Mikroorganismen bei der Umwandlung helfen. Nichtorganische Materialien wie Herzschrittmacher entfernt Recompose. Im Laufe von etwa 30 Tagen soll das Verfahren den Körper, einschließlich der Knochen und Zähne, zu Erde zersetzen. Dabei entsteht laut dem Unternehmen etwa ein Kubikmeter Erde, genug, um zwei Schubkarren zu füllen. Laut Recompose spart dieser Prozess etwa eine Tonne CO2-Emissionen pro verstorbener Person ein.

Das Konzept des Jungunternehmens stößt durchaus auf Zustimmung. So hat Recompose nach eigenen Angaben im Mai bei einer Finanzierungsrunde 15 Millionen Dollar eingesammelt. Natürlich sind nicht alle mit dieser eher ungewöhnlichen Art der Bestattung einverstanden. So protestiert die katholische Kirche in Kalifornien laut dem Guardian, wenig überraschend, gegen die Legalisierung. Die Praxis zeige keinen Respekt vor den Verstorbenen und schaffe emotionale Distanz. Tatsächlich könnte diese Art der Bestattung vielen Glaubensrichtungen widersprechen. Dennoch besteht dadurch das Potenzial, auch am Ende des Lebens noch etwas Gutes für die Erde und damit auch für die Lebenden zu tun.

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