EU-Batterieverordnung

Recyceln statt wegwerfen: EU will leicht austauschbare Akkus vorschreiben

Batterien sollen künftig besser recycelt werden. ©
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Wachsende E-Mobilität, Speicherbedarf für Erneuerbare Energien oder die wachsende Zahl an mobilen Endgeräten: Batterien spielen in unserem Alltag, aber auch in der Energiewende eine wesentliche Rolle. Blei, Kobalt, Lithium und Nickel sind dabei wichtige Rohstoffe für die Herstellung von Akkus und Co. Ihr Abbau ist aber meist schwierig und energieaufwändig. Daher ist es nur naheliegen, alte Batterien so gut wie möglich zu recyceln und darauf zu achten, dass auch Produktion und Nutzung im Einklang mit den internationalen Klimazielen stehen.

EU-Batterieverordnung sieht leichteren Austausch von Akkus vor

Einen Schritt in diese Richtung gingen die Umweltminister:innen der EU am Donnerstag in Brüssel mit der Verabschiedung der Ratsposition zur EU-Batterieverordnung. Diese soll sicherstellen, dass Batterien und Akkus auf dem EU-Markt nachhaltiger werden. Zudem umfasst die Verordnung die gesamte E-Mobilität. So ist etwa ein CO2-Fußabdruck von Batterien von Elektrofahrzeugen geplant. Produktion, Nutzung und Recycling von Batterien sollen nach strengen Umwelt- und Klimaschutzkriterien ausgerichtet sein.

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So soll etwa die Austauschbarkeit von Batterien und Akkus vereinfacht werden. Betreffen würde das Geräte des alltäglichen Gebrauchs wie etwa Smartphones oder leichte Verkehrsmittel wie E-Bikes oder E-Scooter. Sollte die Lebensdauer der Batterie kürzer sein als die Lebensdauer des Gerätes, müssen die Endnutzer:innen oder unabhängige Reparaturbetriebe bis 2024 die Möglichkeit haben, die Batterien auszutauschen. Zudem soll die Recycling-Quote von Gerätebatterien bis 2030 auf mindestens 70 Prozent erhöht werden. Damit verschärfte der Ausschuss den Vorschlag der EU-Kommission, die lediglich einen Wert von 50 Prozent ab 2025 angab. Bei Batterien von leichten Verkehrsmitteln soll die Recycling-Quote auf 54 Prozent steigen.

 

Batterie-Pass soll Öko-Informationen zu Batterien liefern

Geplant ist außerdem ein digitaler Batterie-Pass mit öffentlich zugänglichen Informationen zur Herstellung, Umweltbilanz und Eigenschaften der Batterie. Damit sollen die Batteriehersteller zu mehr Transparenz und unternehmerische Sorgfalt angestiftet werden. Bei großen Industriebatterien sieht man ab 2031 vor, eine bestimmte Mindestmenge von recycelten Rohstoffen vorzuschreiben. So müssen Batterien ab 2030 etwa 85 Prozent an recycelten Blei und jeweils vier Prozent an recycelten Lithium und Nickel enthalten.

„Batterien sind eine Schlüsseltechnologie für die Energiewende in Europa, weil sie für eine nachhaltige Mobilität und für die Speicherung erneuerbarer Energiequellen unerlässlich sind“, sagt Günther Sidl, SPÖ-Abgeordneter im Europäischen Parlament und Mitglied im zuständigen Umweltausschuss. „Die Industrie rechnet bis 2035 mit einer Versechsfachung des Verbrauchs, viele wichtige Bereiche entlang des gesamten Lebenszyklus von Batterien sollen nun endlich durch diese Verordnung reguliert werden.“

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Nach dem Beschluss der EU-Umweltminister:innen müssen die endgültigen Regelungen der Batterieverordnung im sogenannten Trilog zwischen EU-Mitgliedsstaaten, EU-Parlament und EU-Kommission verhandelt werden. EU-Umweltkommissar Virginijus Sinkevicius zeigte sich zuversichtlich, dass im Trilog in den kommenden Wochen ein Kompromiss gefunden werden kann.

 

Kein Pfandsystem für Batterien

Auch die auf E-Mobilität spezialisierten europäischen Batteriehersteller Northvolt, Verkor, and Automotive Cells Company begrüßen die Pläne der EU in einer Aussendung. Ein niedriger CO2-Fußabdruck von elektrischen Fahrzeugen sei ein wichtiger Pfeiler für den weiteren Ausbau der E-Mobilität. Um dieses Ziel zu erreichen, brauche es allerdings schnellere Zulassungsverfahren für Betriebsstätten, die Batterien nach ökologischen Maßstäben herstellen oder verarbeiten. Zudem solle die EU-Taxonomie für diese Branchen angepasst werden. Der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft kritisierte, dass sich keine Mehrheit für die Einführung eines Pfandsystems gefunden hat. Stattdessen haben sich die Abgeordneten lediglich für eine Studie ausgesprochen, die die Umsetzungsmöglichkeiten einer solchen Pfandregelung untersuchen soll.

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