re:flair: Wie alte Fetzen zu neuer Designerware werden
Das Startup re:flair legt alte Mäntel, Hosen oder Röcke von Firmen und Privatpersonen in die talentierten Hände von aufstrebenden Designer:innen. Gründer Tom Kessler hofft damit, die Modebranche zu revolutionieren und andere damit zu mehr Nachhaltigkeit zu inspirieren.
Altkleider in den Hände der jungen Desinger:innen
Fast Fashion ist omnipräsent und verleitet Konsument:innen dazu, immer mehr alte Ware wegzuwerfen. Die schnelle und vor allem billige Produktion von Kleidungsstücken, die oft von kurzer Lebensdauer sind, scheint nur langsam aus der Mode zu kommen. Das Resultat ist ein gigantischer ökologischer Fußabdruck, da einerseits während der Herstellung Unmengen an Wasser verbraucht werden und andererseits der Transport der Waren zu erhöhten CO2-Emissionen führt. Genau hier setzt der kreative Lösungsvorschlag von Tom Kessler und seinem Freund Thomas Forste an: Beide haben sich die Frage gestellt, warum alte Kleidung nicht von aufstrebenden Fashion-Designer:innen wieder modisch und tragbar gemacht werden sollte.
So wurde die Idee zu re:flair geboren. Gemeinsam mit Konstanze Gruber haben die beiden Absolventen des Campus Wieselburg der FHWN das Startup gegründet. Es handelt sich um eine Agentur, die als Vermittler, Berater und Werbeagentur agiert. Zusammen mit Designer:innen, sozialen Schneidereien und verschiedenen Werkstätten wird alte Kleidung in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt.
Upcycling gegen Fast Fashion-Müllberge
Das Grundprinip von re:flair ist also Upcycling, der kreative Prozess, bei dem aus gebrauchten Gegenständen neue Produkte hergestellt werden, die einen höheren Wert oder eine höhere Qualität haben als das Ursprungsobjekt. „Nachdem wir momentan in einer Welt leben, in der übermäßiger Konsum überhand genommen hat und Nachhaltigkeit kein Trend, sondern eine Notwendigkeit ist, müssen wir alle einen Gang zurückschalten. Und besonders in der Verantwortung stehen Unternehmen“ meint der 28-jährige Tom Kessler zu seiner Geschäftsidee.
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FH-StartUp Center als Teil des Erfolgs
Beim Entstehungsprozess sei auch das StartUp Center der FHWN dabei gewesen, über mehrere Workshops hinweg wurde zusammen der Businessplan überarbeitet. Hessler: „Wir haben nach vielen Analysen alles verworfen und sind von einem B2C- zu einem B2B-Konzept übergegangen. Das war zunächst ein Schock, im Nachhinein gesehen aber genau die richtige Entscheidung. Diese Erfahrung hat uns das StartUp Center gebracht. Ohne würden wir uns wahrscheinlich noch immer im Kreis drehen.“