refurbed holt frische 54 Millionen Euro an Bord
Erst kürzlich wurden sie mit dem EY Entrepreneur of the Year Award ausgezeichnet, und schon folgt die nächste Erfolgsmeldung: Die auf generalüberholte Produkte spezialisierte Handelsplattform refurbed aus Wien hat in einer neuen Finanzierungsrunde frische 54 Mio. Euro (ca. 57 Mio. Dollar) an Bord geholt. Die Runde wird von Evli Growth Partners und C4 Ventures angeführt, die bereits bei früheren Runden investiert haben. Mit dabei sind auch All Iron Venture und Speedinvest. Bei der letzten Finanzierungsrunde wurden 45 Mio. Euro geholt. Auch wenn das Scale-up als das nächste österreichische Unicorn gehandelt wird, noch ist es nicht so weit, auch wenn die Bewertung sich im Vergleich zur letzten Runde verdoppelt haben soll.
„Breite Akzeptanz für Nachhaltigkeit“
„Dieser Meilenstein ist nicht nur ein Erfolg für refurbed. Er zeigt die breite Akzeptanz für Nachhaltigkeit sehr deutlich, die sich jetzt bei Verbraucherentscheidungen durchsetzt“, so der Oberösterreicher Peter Windischhofer, der gemeinsam mit Kilian Kaminski und Jürgen Riedl 2017 refurbed gegründet hat. „Unser skalierbares Geschäftsmodell ermöglicht es uns, profitabel zu wachsen und gleichzeitig den Konsum nachhaltiger zu gestalten. Das ist die Zukunft nachhaltiger Wirtschaft.“
Nach Angaben des Unternehmens sei man in den Kernmärkten Deutschland und Österreich bereits profitabel, nun geht es auch darum, die anderen Länder in die schwarzen zahlen zu bekommen. Zuletzt kommuniziert wurde auch, dass der Außenumsatz der Wiener Firma bei mehr als einer Milliarde Euro liegt. Da refurbed nicht selbst verkauft, sondern Kund:innen mit jenen Händler:innen verbindet, die selbst generalüberholte Ware (z.B. iPhones) handeln, lässt sich daraus nicht einfach der eigene Umsatz ableiten.
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refurbed will das „neue Normal“ werden
refurbed setzt auf den Trend bei Konsument:innen darauf, dass immer mehr Menschen nachhaltigere Produkte wollen. „Natürlich merken wir bei unseren Kund:innen, dass Nachhaltigkeit immer wichtiger wird. Das ist ein sehr langfristiger Trend: Als wir gestartet haben, waren es nur zehn bis zwanzig Prozent unserer Kund:innen, die meinten, sie wollen unsere Produkte wegen des Nachhaltigkeitsaspekts kaufen. Jetzt sind wir bei 40 bis 50 Prozent“, sagte Mitgründer Windischhofer kürzlich im Interview mit Trending Topics.
„Unsere Vision ist, dass das Vertrauen in refurbished Produkte für alle selbstverständlich ist. Refurbishment muss das ‚neue Normal‘ werden. Denn wir alle müssen sowohl Produktion als auch Konsum überdenken, um die negativen Auswirkungen auf unsere Umwelt zu reduzieren“, fügt Mitgründer Kilian Kaminski hinzu. refurbed ist am Markt nicht alleine unterwegs. Rivalen gibt es etwa mit Back Market aus Frankreich, das ebenfalls viel Geld geraised hat und 2022 gar eine Bewertung von 5,7 Milliarden Dollar erreichte. Nach dem Hype um Tech-Unicorns 2021 ist der Boom aber abgeflaut. Es wird aufgrund gesunkener Bewertungen schwieriger, den Unicorn-Status zu erreichen.