Regen Fiber: US-Startup recycelt Windradflügel in Beton
Windturbinen sind zwar ein essenzieller Bestandteil der nachhaltigen Energiewende, haben jedoch nur eine begrenzte Lebensdauer. Nach durchschnittlich 20 Jahren ist es unvermeidlich, sie abzubauen und zu entsorgen. Doch sie müssen nicht einfach zu Abfall werden, es gibt auch Recycling-Möglichkeiten. Das US-Jungunternehmen Regen Fiber konzentriert sich genau auf diesen Bereich, es verwandelt Windturbinenflügel in Verstärkungsfasern, die die Festigkeit und Haltbarkeit von Beton und Mörtel erhöhen.
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Recycling ohne Einsatz von Chemikalien
Das im US-Bundesstaat Iowa ansässige Unternehmen stellt außerdem Mikrofasern und Zusatzstoffe aus Windflügelkomponenten her. Diese sollen sich laut Electrek in einer Reihe von Verbundwerkstoff-, Beton- und Bodenstabilisierungsanwendungen einsetzen lassen. Das Recycling von Rotorblättern ohne den Einsatz von Hitze oder Chemikalien und die gleichzeitige Vermeidung von Mülldeponien oder Verbrennung sollen die Nachhaltigkeitsziele sowohl der Windindustrie als auch der Kund:innen, die die recycelten Produkte erhalten, unterstützen.
„Da für die Windindustrie ein enormes Wachstum prognostiziert wird und immer mehr Turbinen bereits das Ende ihrer Lebensdauer erreicht haben, kommt Regen Fiber genau zum richtigen Zeitpunkt auf den Markt“, sagt Jeff Woods, Direktor für Geschäftsentwicklung beim Logistikunternehmen Travero, zu dem Regen Fiber gehört. Im Jahr 2021 begann die Jungfirma mit dem Pilotprojekt und der Zusammenarbeit mit der Betonindustrie.
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Regen Fiber will Betrieb in kommerziellem Maßstab
In der zweiten Hälfte des Jahres 2023 will das Jungunternehmen mit dem Recycling von Rotorblättern im kommerziellen Maßstab beginnen. Eine neue Anlage entsteht derzeit in Fairfax, südwestlich von Cedar Rapids. Sobald der kommerzielle Betrieb in Fairfax sein volles Produktionsniveau erreicht hat, rechnet Regen Fiber mit einem jährlichen Recycling von mehr als 30.000 Tonnen geschredderter Rotorblätter.
Die Jungfirma recycelt in ihrer Anlage in Des Moines bereits in kommerziellem Ausmaß Schrott aus der Herstellung neuer Windturbinenblätter. Diese Abfälle werden zu Fasern verarbeitet, die für Asphalt- und Verbundwerkstoffprodukte verwendet werden können. Der Mutterkonzern Travero, der über eine eigene Lkw-Flotte verfügt, transportiert die Turbinenblätter und die fertigen Recyclingprodukte quer durch Nordamerika.