„Regional-Bonus“ für heimische Lebensmittel geplant
Die Bundesregierung plant einen „Regional-Bonus“ für heimische Lebensmittel. Die neue Maßnahme wurde am Dienstag im Rahmen eines Gesprächs der Regierung mit Vertretern der Landwirtschaftskammer, der Gastronomie und des Lebensmittelshandels beschlossen. Der steuerliche Vorteil werde „entfernungsabhängig“ für weniger weit gereiste Lebensmittel gelten, teilte das Bundeskanzleramt nach dem „Regionalgipfel“ mit.
Krisensicher und klimafreundlich
„Die regionale und ökologische Produktion zu stärken ist ein wichtiger Beitrag zur krisensicheren Versorgung mit guten und klimafreundlichen Lebensmitteln“, so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Die Grünen). Noch handelt es sich lediglich um ein grobes Konzept, das nun von Finanzministerium, Klimaschutzministerium und Landwirtschaftsministerium ausgearbeitet werde – „unter Berücksichtigung der europarechtlichen und welthandelsrechtlichen Vorgaben“.
In einer Pressekonferenz im Vorfeld des Gipfels betonte Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP), dass das österreichische System aus flächendeckender Produktion durch landwirtschaftliche Familienbetriebe der richtige Weg sei. Das habe die Corona-Krise deutlich gezeigt. Gewessler mahnte, dass es in der Klimakrise langfristig auch darum gehen werde, „was wir überhaupt noch ernten können“. Vergangene Woche hatte die Regierungsspitze „Regionalisierung und Klimaschutz“ ganz oben auf die Agenda des wirtschaftlichen „Comebacks“ gesetzt.
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Staat geht als gutes Beispiel voran
Köstinger und Gewessler betonten die Wichtigkeit von zwei in diesem Bereich relevanten Punkten aus dem Regierungsprogramm. Einerseits werde eine Herkunftsbezeichnung für Fleisch, Milch und Eier umgesetzt und zwar auch bei verarbeiteten Produkten. Andererseits wolle der Staat mit gutem Beispiel vorangehen und die öffentliche Beschaffung bis 2025 komplett auf regionale und saisonale Lebensmittel umstellen – in den Schulen funktioniere das bereits gut, so Köstinger.
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