Regional im Container einkaufen: KastlGreissler, Hansagfood und Ackerbox im Check
Nicht erst seit der Corona-Krise erfreuen sich kleine Hofläden großer Beliebtheit. Die dezentralen Nahversorger bieten regionale Produkte, ein simples Selbstbedienungskonzept und lassen sich rasch und einfach installieren. Anbieter gibt es mittlerweile einige – und so mancher davon ist noch auf der Suche nach Franchise-Partnern.
Erst Anfang Oktober hat ein neuer Nahversorger die Bühne betreten: Der KastlGreissler, ursprünglich bekannt als „MoSo Markt“. Das Konzept: Ein „Kastl“ mit knapp 500, mehrheitlich regionalen Produkten, die täglich nachgeliefert werden sollen. Beim „Kastl“ handelt es sich um einen Container, der entsprechend um- und ausgebaut wird.
KastlGreissler in Niederösterreich
Seit wenigen Tagen steht im niederösterreichischen Tulbing im Tullnerfeld sozusagen der Prototyp des KastlGreissler – das soll aber erst der Anfang sein. Die Weichen für eine erfolgreiche österreichweite Präsenz seien bereits gestellt. Verträge mit vier weiteren Franchisenehmern sollen bereits unterschrieben sein, „noch im ersten Unternehmensjahr wird es weitere KastlGreissler in Niederösterreich, im Burgenland, in Kärnten und Osttirol geben“, heißt es in einer Presseaussendung. Bis Ende des Jahres sollen insgesamt acht Container stehen.
Die Vorteile liegen auf der Hand: Mit einem KastlGreissler im Ort kann die Nahversorgung an bis zu sieben Tagen in der Woche gesichert werden“, schreibt der Nahversorger. Das gilt selbstverständlich für alle derartigen Konzepte – eine Bedienung gibt es ja nicht, insofern auch keine Angestellten und damit keine „wirklichen“ Öffnungszeiten – außer denen, die der Franchisepartner eventuell vorgibt. Ein Container im Ort könne eine „qualitative Nahversorgung für bis zu 2.000 Bewohnerinnen und Bewohner sicherstellen“.
Neun Sortimentsgruppen sind Voraussetzung
Voraussetzungen für Franchisenehmer gibt es bei KastlGreissler auch: Partner müssen sicherstellen, „dass mindestens 50 % der Produkte direkt aus der Region stammen und dass die Bevölkerung Waren aus neun wichtigen Sortimentsgruppen beziehen kann“:
- Brot, Gebäck & Teigwaren
- Obst & Gemüse
- Fleisch & Wurst
- Milchprodukte
- Müsli & Co
- Kochen & Backen
- Getränke aus der Region
- Artikel des täglichen Bedarf
- Tiefkühlprodukte zur Ergänzung des regionalen, frischen Angebots
Die Ackerbox in Villach
Neben dem KastlGreissler gibt es noch weitere, ähnliche Initiativen. Beispielsweise die Ackerbox. Die zwei Kärntner Jungunternehmer Christoph Raunig und Patrick Kleinfercher stellen 24-Stunden-Shops mit regionalen Bio-Produkten in Parklücken. Der Shop ist in etwa so groß wie ein klassischer Schiffs-Container. Angeboten werden Milchprodukte, Eier, frisches Gebäck, Eingekochtes und Eingelegtes und natürlich frisches Obst und Gemüse aus der Region. Das Konzept scheint aufzugehen: Über 260.000 Produkte sind laut Ackerbox bereits über den Selbstbedienungs-Ladentisch gegangen, rund 70.700 Besucher konnte man bereits verzeichnen. In Villach gibt es bereits drei Standorte, in Spittal an der Drau zwei weitere.
Hansagfood in Niederösterreich und im Burgenland
Im Burgenland und in Niederösterreich hat sich wiederum Hansagfood einen Namen als Nahversorger gemacht. Auch diese Container sind 24 Stunden am Tag an sieben Tagen in der Woche geöffnet. Die Standorte befinden sich in Neusiedl am See (2x) und in Eisenstadt, Hornstein, Bruck an der Leitha, Fischamend, Schwechat, Purbach und Pöttelsdorf. Angeboten werden in den Läden unter anderem Gemüse, Obst, Milchprodukte, Schafkäse, Tofu, Essige, Öle, Aufstriche, Sirupe, Nudeln, Saucen und Marmeladen.
Wer sich fragt, was der Name bedeutet: Der kommt von der Lage der Gärtnerei von Gründer Hans Goldenits. Die liegt nämlich liegt in Tadten, „am Rande des Hansag, einer Niedermoorlandschaft an der österreichisch-ungarischen Grenze südöstlich des Neusiedler Sees“.
Nahversorger im Container: Vorteile für alle Seiten
Alles haben alle Angebote gemeinsam: Die Bevölkerung der Gemeinden mit einem KastlGreissler, einem Hansagfood-Standort oder einer Ackerbox profitieren von kurzen Wegen, regionalen Produkten und muss in der Regel auch nicht darauf achten, wann der Nahversorgungs-Container offen hat. Lokale Produzenten können auch ohne zusätzlichen Vertriebsweg (wie zum Beispiel einem Ab-Hof-Laden) Konsumentinnen und Konsumenten erreichen, auch ohne Listung bei großen Handelsketten“, heißt es von KastlGreissler weiter. Auch das trifft letztlich auf alle Angebote zu. Franchise-Partner hingegen sucht derzeit nur der KastlGreissler. Dann kommt noch eine weitere Komponenten hinzu: Durch das Franchise-Modell könne auch das „lokale Unternehmertum gefördert“ werden – auf Basis einer bereits erprobten Geschäftsidee.
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