Wetter

Rekord-Wärme im Winter lässt Schnee in Skigebieten wegschmelzen

Eindrücke von Skiurlauber:innen in Österreich und der Schweiz. © Social Media
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Regen am Arlberg, ein Flächenbrand auf einer Lifttrasse im Salzburger Skigebiet Filzmoos, weiße Kunstschneebänder nebst grüner oder brauner Wiese, und teilweise ist es in den Alpen sogar zu warm für die Schneekanonen: Wer um den Jahreswechsel versucht hat, Wintersport im Schnee zu machen, wurde vielerorts enttäuscht. Der Grund für die miese Lage für Schnee ist eine Rekord-Wärme in Europa – natürlich angetrieben durch den sich verschärfenden Klimawandel.

Mindestens sieben Länder verzeichneten am Neujahrstag das wärmste Januarwetter aller Zeiten, berichtet aktuell die Washington Post. Rekordwerte für den Jänner wurden unter anderem in Litauen, Lettland, Dänemark, Tschechien, Weißrussland, den Niederlanden oder Polen gemessen. Von Frankreich bis Westrussland wurden am Wochenende es Jahreswechsels Temperaturen zwischen 10 und 20 Grad in ganz Europa gemessen. In Liechtenstein zwischen der Schweiz und Österreich wurde sogar die 20-Grad-Grenze überschritten.

„Wärmster Jahresausklang der Messgeschichte“

Auch Österreich ist natürlich von dem Wetterphänomen betroffen. „In 6 von 9 Bundesländern war das heute der wärmste Jahresausklang der Messgeschichte – teils wurden die alten #Silvester-Rekorde pulverisiert: Der für Salzburg z.B. um 1,5° überboten (alt: Irrsdorf 16,5° / 1997), der für OÖ um 2,9° (alt: Mondsee 15,4° / 2004). #PrositKlimawandel„, twitterte wetterblog.at.

„Europa erlebt derzeit die schlimmste jemals aufgezeichnete Hitzewelle. Die Intensität und das Ausmaß dieser Hitzewelle in diesem Winter sind mit nichts in der europäischen Geschichte vergleichbar“, so der US-Amerikaner Colin McCarthy, der sich wissenschaftlich mit extremen Wetterphänomenen beschäftigt. In der Schweiz konnten einige Skigebiete ihre Pisten diese Saison noch gar nie öffnen – auch deswegen, weil sie auf Schneekanonen verzichten wollen und lediglich Naturschnee anbieten.

 

Warmer Winter folgt auf Rekord-Sommer

Der besonders warme Winter folgt auf den heißesten Sommer, der jemals gemessen wurde. Diese Bedingungen werden auch beim Ski-Weltcup in der Schweiz ein Thema werden. Erst vor wenigen Tagen wurde Ski Weltcup Adelboden in der Schweiz vom 7. bis 8. Januar 2023 mit dem berühmten Riesenslalom-Klassiker von der Schneekontrolle freigegeben. Es könnte sein, dass komplett auf Kunstschnee gefahren werden muss.

Dass es Warmlufteinbrüche im Winter geben kann, weiß man aus den letzten Jahren und Jahrzehnten – etwa, wenn es frühlingshafte Temperaturen zu Weihnachten in Österreich gibt. „Wir sind in Mitteleuropa gelegen, nah zur warmen Luft im Mittelmeerraum und recht nah zur polaren Kaltluft in Nordeuropa“, so etwa ORF-Meteorologe Thomas Rinderer. Der österreichische Alpenraum ist von beiden Regionen beeinflusst, deswegen kann das Wetter schnell umschlagen und richtig kalt werden. „Was auf den Klimawandel hindeutet, ist, dass diese Warmlufteinbrüche immer länger dauern und uns immer höhere Temperaturen bringen.“ Niedergelegene Skigebiete unterhalb von 1.500 Metern seien schon seit vielen Jahrzehnten betroffen.

Ausschlaggebend auf der Nordhalbkugel ist der Jetstream und seine Wellenbewegungen: In Nordamerika gab es ein Wellental und Rekordkälte, während über Europa ein „Wellenberg“ liegt und viel warme Luft aus dem Süden kommt.

Wir wollten das 1,5 Grad-Ziel erreichen. Derzeit sieht es eher nach 2,7 Grad aus.

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