Schweiz

Relai: Bitcoin-Startup holt 4,5 Mio. Dollar und lässt bald Handelsgebühren fallen

Die Relai-Gründer Julian Liniger und Adem Bilican. © Relai
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Bitcoin liegt mit einem Preis von etwa 21.000 Euro je Coin 67 Prozent unter dem Allzeithoch vom November 2021 und damit im tiefsten Krypto-Winter. Doch eine Reihe von Investor:innen juckt das nicht. Denn in einer ziemlich antizyklischen Finanzierungsrunde pumpen nun ego death capital Lead, sowie Timechain, Cabrit Capital und Lightning Ventures und die Bestandsinvestoren Redalpine und Fulgur Ventures satte 4,5 Millionen Dollar in das Schweizer Bitcoin-only-Startup Relai. Dieses ist nicht nur für den einfachen Kauf von BTC via Smartphone bekannt geworden, sondern auch dafür, das es nach Schweizer Regeln bei kleineren Beträgen keiner Registrierung bedarf.

Relai ist in Europa zum Publikumsliebling unter den Bitcoin-Apps geworden und zeigte in zwei Crowdfunding-Kampagnen in den letzten Jahren, dass es ordentlich Interesse seitens Investoren gibt. Die haben 2022 mehr als 2 Millionen Euro in die junge Schweizer Firma von CEO Julian Liniger und CTO Adem Bilican gepumpt. Jetzt kommt einiges an Risikokapital dazu, das zum Ausbau der App und Services genutzt werden soll. Besonders bemerkenswert: Relai will demnächst Gebühren-freien BTC-Handel starten und lässt damit die bisher zwischen 1 und 2,5 Prozent hohen Gebühren fallen. Außerdem sollen Bitcoin Lightning-Funktionalitäten integriert werden und ein White-Label-Angebot dazukommen.

Relai: Schweizer Bitcoin-App holt noch einmal eine Million Euro an Bord

Wir haben mit CEO Julian Liniger ein Interview zu den Plänen nach der Finanzierungsrunde geführt.

Trending Topics: Julian, was wird mit dem Finanzierungsgeld gemacht?

Julian Liniger: Mit dem Finanzierungsgeld werden vor allem die Expansion und das starke Wachstum weiter getrieben in Sachen Product (Lightning), Kundensegmente (B2B, Whitelabel Solution), und Geography (Europa mit der entsprechenden Lizenz aktiver bewirtschaften)

Welche weiteren neuen Features sind in Planung? Es gibt ja mittlerweile auch Bitcoin NFTs.

In diesem Jahr liegt unser Fokus nach wie vor auf Usability, also die bestehende App so gut und optimiert wie nur möglich zu machen. Gebührenfreier Handel für kleinere Summen steht in Kürze an, auch unser White-Label-Produkt sowie die Lightning-Integration werden wir in diesem Jahr angehen.

Zum Thema Bitcoin NFTs können und wollen wir nicht allzu viel beitragen. Für uns ist Bitcoin eine Spartechnologie. Wir beobachten das Thema und behalten uns vor, dieses auf die Roadmap 2024 zu nehmen.

Warum gebührenfreier Handel? Dann fällt ja euer Geschäftsmodell weg oder?

Wir werden in Kürze mehr Details zu dieser neuen Preisstruktur verraten. Vorab nur soviel: An unserem Geschäftsmodell wird sich nichts verändern, es bliebt nach wie vor Gebührenfinanziert. Allerdings wollen wir es Kleinanlegern ermöglichen, ohne zusätzliche Gebühren Bitcoin zu kaufen.

Wer sind die potenziellen White-Label-Kunden? Banken? Wer macht dann das Custody?

Potenzielle White-Label-Kunden sind Neo-Banken, Fintech Apps, Bitcoin Apps (Wallets, Plattformen, Games). Custody übernehmen immer die Endkunden (Non-Custodial Setup), so wie bei Relai selbst auch.

Ihr plant eine Lightning-Integration. Was bringt das?

Ja, planen wir. Wir selbst und viele unserer Kunden glauben an das Potenzial des Lightning Networks, auch wenn Usability und Adoption noch in den Kinderschuhen stecken. Wir denken aber langfristig und entsprechend wollen wir für die Zukunft gerüstet sein. Wir werden per Ende des Jahres die Integration von Lightning anstreben, um Kauf- und Verkauf-, aber auch Sende- und Empfangs-Transaktionen blitzschnell, fast gratis, und in ganz kleinen Beträgen und Zeitabschnitten anbieten zu können.

Ihr habt seit einiger Zeit auch ein Business-Angebot für Firmen, die in BTC investieren wollen. Wie ist das Verhältnis B2B und B2C Kunden mittlerweile?

Der B2B-Bereich wächst stetig. Neben Relai Private, das sich als OTC-Desk an High-Networth-Individuals richtet, haben wir kürzlich auch Relai Business gestartet, das es explizit klein- und mittelständischen Unternehmen ermöglicht, innerhalb von teilweise nur einem Tag Bitcoin zu kaufen. Im Laufe des Jahres wollen wir das B2B-Segment verstärkt ausbauen und erhoffen uns aus dieser Richtung auch entsprechendes Transaktionsvolumen.

Das Inflations-Hedge-Versprechen von Bitcoin-Anhängern hat sich nicht bewahrheitet, noch immer verhält sich BTC stark wie eine Tech-Aktie. Was sagt ihr dazu?

Wir sehen das Thema gelassen. Der jüngste Kurseinbruch ist in der Geschichte Bitcoins nichts Neues, und anders als so mancher der tausenden Altcoins verschwindet Bitcoin nicht in der Versenkung. Langfristig, über einen 3-, 4- oder 5-Jahreshorizont hat Bitcoin jede andere Asset-Klasse outperformed. Hashrate, Longterm-Holders, Lightning-Kapazität, regulatorische Klarheit und seit kurzem auch Ordinals oder Nostr: Bitcoins Fundament ist stärker denn je.

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