LegalTech

Remove.tech: Wiener Startup entfernt Copyright-Verletzungen von OnlyFans, TikTok & Co

Roland Götz und Thomas Kohler von Remove.tech. © Götz / Kohler
Roland Götz und Thomas Kohler von Remove.tech. © Götz / Kohler
Startup Interviewer: Gib uns dein erstes AI Interview Startup Interviewer: Gib uns dein erstes AI Interview

„#FightPiracy“ haben sie sich als Slogan groß auf die Fahnen geschrieben – und begeben sich damit in ein Geschäftsfeld, bei dem es um Content-Piraterie auf einem digitalen Schlachtfeld geht. Zwar haben große Plattformen wie YouTube oder Instagram längst ihre Meldestellen für Urheberrechtsverletzungen platziert, doch sich da als Laie durchzukämpfen, gilt als ziemlich mühsam.

Deswegen haben sich die beiden Jungunternehmer Roland Götz und Thomas Kohler (bereits bekannt von der Recruiting-Firma pplwise) zusammen getan, um das brandneue Startup Remove.tech ins Leben zu rufen. Dabei geht es darum, für die Kundschaft möglichst automatisiert und schnell Copyright-Verletzungen aus dem Weg zu räumen. Wenn etwa ein Content-Creator entdeckt, dass ständig seine Videos von anderen Nutzer:innen kopiert und via YouTube, TikTok oder Instagram verbreitet werden, kann er sich an Remove.tech wenden.

Monatliche Gebühr als „Versicherung“

„80% der Urheberrechtsverletzungen kann man durch Software entfernen. Suchmaschinen sowie Social Media bieten mittlerweile Schnittstellen dafür an“, sagt Gründer Götz zu Trending Topics. „Für die letzten 20% ist manuelle Arbeit notwendig und auch fachliche Legal-Expertise, vor allem wenn Webseiten-Betreiber illegalen Content nicht sofort entfernen wollen. Um Fehler der Software zu vermeiden und zu lokalisieren, führen wir auch ständig stichprobenartige Prüfungen der Requests vor. Auch bei hartnäckigen Fälle, oder bei Rückmeldung von den Plattformen müssen wir (noch) manuell eingreifen.“

Für eine monatliche Gebühr (zwischen 167 und 200 Dollar/Monat) kümmert sich also Remove.tech für die Kund:innen um die dauerhafte Entfernung von kopierten Inhalten. Gelöscht werden kann aktuell bei Meta (Instagram & Facebook), TikTok, Reddit, Youtube, Telegram, Twitter, den Suchmaschinen Google, Yahoo und Bing, Webseiten und via Hosting-Providern. Später sollen auch die Löschung von Fake-Produkten bei Amazon, AliExpress oder Ebay dazukommen, sowie die Überwachung von Domains gegen Cybersquatting und Darknet-Monitoring.

Getty Images verklagt Stable Diffusion wegen möglicher Urheberrechtsverletzung

Ein wesentlicher Teil des Services ist auch, dass nicht bloß bekannte Copyright-Verletzungen behandelt werden, sondern auch eine Monitoring „des gesamten Internet“ durch Software nach Keywords durchgeführt wird, um weitere Verletzungen zu entdecken und dagegen vorgehen zu können. Deswegen sei auch die Kundengruppe von Corporates oder Anwaltskanzleien interessant, deren Legal-Teams oft nichts anderes machen als Markenverletzungen zu suchen und darauf zu reagieren.

„Auf Suchmaschinen und Social Media Plattformen kann 99% gelöscht werden, das dauert um die 5-10 Werktage“, sagt Götz. „Auf Pirate-Websites sind wir zurzeit bei um die 70%. Das Löschen auf Webseiten, die nicht kooperieren, erfordert oft großen manuellen Einsatz, weswegen mit mehr Manpower dieser Bereich deutlich erhöht werden kann. Grundsätzlich sind Suchmaschinen aber das Wichtigste. Bist du nicht auf Google, wirst du nicht gefunden.“

Großes Problem speziell für OnlyFans-Creators

Zum Start fokussieren sich die Remove.tech-Gründer aber auf Content-Creators. Da fallen natürlich auch jene ein, die (oft anzügliche) Inhalte wie Fotos und Videos hinter die Paywall von OnlyFans packen. „Grundsätzlich leiden alle Creators in irgend einer Form darunter. Bei Onlyfans-Creators macht sich das Problem jedoch recht rasch bemerkbar und es ist ein wirkliches Problem für sie aus mehrere Gründen“, so Götz. „Der Content ist nur via Paywall zu sehen. Wenn dieser geleaked wird, dann macht es teilweise keinen Sinn mehr für den Content zu bezahlen, da er frei zugänglich auf Google ist.“

Da viele OnlyFans-Nutzer:innen unter Pseudonymen arbeiten, sind Leaks für sie zusätzlich gefährlich, weil sie das ihrer Privatsphäre beraubt. Und: „Cam-Models, die Live-Streams über Seiten wie Chaturbate.com machen, leiden sehr stark darunter, da automatisiert teilweise der Content aufgenommen und re-gepostet wird“, sagt Götz.

Das Geschäftsmodell hält er für ziemlich stabil. Es sei nicht notwendigerweise so, dass die Kund:innen schnell wieder weg sind, sobald die Copyright-Verletzung entfernt ist. „Viele Creators kaufen 6- oder 12-Monats-Pakete und bleiben somit mindestens ein halbes Jahr“, sagt Götz. „Bei den monatlichen Subscriptions haben wir bei den Kohorten der ersten 3 Monate noch keinen Churn. Der jährliche Churn liegt beim Vergleich mit Peers bei weniger als 10% pro Jahr. Da regelmäßig neue Urheberrechtsverletzungen bei bekannten Creators auftreten, ist die Subscription das perfekte Modell für die Kund:innen, da es eine Art Versicherung für sie ist, die auch wirklich Probleme löst.“

ChatGPT lügt wie gedruckt – und will’s dann noch Trending Topics in die Schuhe schieben

Werbung
Werbung

Specials unserer Partner

Die besten Artikel in unserem Netzwerk

Powered by Dieser Preis-Ticker beinhaltet Affiliate-Links zu Bitpanda.

Deep Dives

© Wiener Börse

IPO Spotlight

powered by Wiener Börse

Austrian Startup Investment Tracker

Die Finanzierungsrunden 2024

#glaubandich-Challenge 2024

Der größte Startup-Wettbewerb Österreichs mit Top VC-Unterstützung

Trending Topics Tech Talk

Der Podcast mit smarten Köpfen für smarte Köpfe

2 Minuten 2 Millionen | Staffel 11

Die Startups - die Investoren - die Deals - die Hintergründe

The Top 101

Die besten Startups & Scale-ups Österreichs im großen Voting

BOLD Community

Podcast-Gespräche mit den BOLD Minds

IPO Success Stories

Der Weg an die Wiener Börse

Weiterlesen