Renault: Dachkonzern kündigt Verbrenner-Aus bis 2030 an
Immer wieder kommt die Forderung nach einem EU-weiten gesetzlich verankerten Verkaufsstopp von Verbrenner-Neuwagen auf. In einigen europäischen Ländern wurde dieser bereits datiert oder ist in Arbeit. So dürfen in Norwegen bereits ab 2025 keine PKW mit Benzin- oder Dieselantrieb zugelassen werden. In Island, den Niederlanden, Irland, Slowenien, Schweden und Dänemark ab 2030 nicht mehr, Schottland legte sich auf 2032 fest, Großbritannien und Finnland zielen den Stopp für 2035 an und Frankreich, Spanien und Lettland für 2040. Die letzteren Ziele könnten jedoch hinfällig werden, da die EU in ihrem Maßnahmenkatalog „Fit for 55„ bereits einen Neuzulassungsstopp für Verbrennungsmotor ab 2035 beschlossen hat, wir berichteten.
Dementsprechend wenig verwunderlich war es, als im letzten Jahr die ersten Vertreter der Automobilbranche ihren Umrüstung auf E-Autos bekannt gaben. Bei der Volkswagen-Marke Audi soll beispielsweise 2025 der letzte Neuwagen mit Verbrennungsmotor in den Verkauf gehen, wir berichteten.
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Renault bis 2030 100% elektrisch
Diesem Beispiel hat sich nun auch die Groupe Renault angeschlossen. Bis 2030 strebt der Konzern an, in Europa 100 Prozent elektrisch zu werden. Das würde dann sowohl Renault selbst, als auch Alpine und Dacia betreffen. Wie verschiedene Medien berichten, gab das der CEO Luca de Meo bei einer Medienveranstaltung bekannt.
Diese gute Neuigkeit, kommt jedoch nicht ohne ein großes “aber”: Für seine Budget-Marke Dacia lässt Renault eine Hintertür offen. Der sogenannte “Plan B” soll es , laut dem CEO, der Billigmarke ermöglichen auch nach 2030 noch Autos mit Verbrennungsmotor verkaufen, wenn fehlende Ladeinfrastruktur oder zu hohe Strompreise die vollständige Umstellung auf reine E-Antriebe dann noch nicht möglich machen. Zudem machte der Renault-Chef keine Angaben zu anderen Märkten außerhalb Europas , so die Berichte. Bislang hatte Renault als Ziel für 2030 einen 90-prozentigen E-Auto-Anteil genannt.
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Immer mehr Anbieter wechseln zu E-Autos
Neben Audi und Renault haben diese Umrüstung auch weiter Marken angekündigt. Auch Ford hatte den Wechsel zur reinen E-Marke in Europa für 2030 angekündigt und Opel will bereits ab 2028 in Europa nur noch Elektroautos verkaufen. Daimler und BMW sehen das Ende der Verbrenner jedoch noch nicht so zeitnahe. Die beiden Autohersteller gaben bekannt, dass es bei ihnen, ähnlich der Marke Dacia, solange Verbrenner geben wird, bis zum einen die Nachfrage des Marktes, und zum anderen der Ausbau der Ladeinfrastruktur einen kompletten Umstieg auf Elektrofahrzeuge ermöglichen, wir berichteten.