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revitalyze auf der Überholspur: So geht Upcycling von Baumaterialien

Das revitalyze-Team arbeitet an der Umsetzung der ersten Pilotprojekte und möchte zeigen, dass Kreislaufwirtschaft ökonomisch und ökologisch sinnvoll sein kann. © Lebensraum Tirol Holding
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Startup Interviewer: Gib uns dein erstes AI Interview Startup Interviewer: Gib uns dein erstes AI Interview

Das Innsbrucker Startup „revitalyze“ hat eine Lösung entwickelt, um Baumaterialien wiederzuverwerten. Dafür wurde eine Plattform geschaffen, die den Beschaffungsprozess rationalisieren und zur zentralen Anlaufstelle für Bauunternehmen und Projektentwickler werden soll. „Der Bauindustrie nachhaltige Alternativen bieten und Entsorgungskosten reduzieren”, lautet die Vision von revitalyze – aber das ist noch nicht alles. 

Das Problem, die Lösung und der Hintergrund

Aktuell werden in Österreich etwa 90 Prozent der in der Bauwirtschaft anfallenden Materialien recycelt. Technisch gesehen spricht man häufig von Downcycling, da das Material am Ende seiner Lebensdauer lediglich als Verfüllmaterial herangezogen wird – „eine minderwertige Nutzung der Materialien“, findet revitalyze-CEO David Plaseller. Lediglich 12 Prozent sollen hochwertig als Ersatz für Primärrohstoffe verwendet werden. Aus diesem Grund möchte revitalyze Bestandshalter dabei unterstützen, das Ressourcenpotenzial ihres Gebäudebestandes zu nutzen, indem wiederverwendbare Materialien im System erfasst und im nächsten Schritt mit Produktherstellern vernetzt werden. 

„Wir treiben die Dekarbonisierung der Baubranche voran”

Die Zielgruppe ist vielfältig und umfasst Bauträger, Asset Manager, Bauunternehmen, Städte und Kommunen. Die Vorteile, die sich daraus ergeben, sind niedrigere Entsorgungskosten für „Alt-Materialien” und gleichzeitig werden die CO2-Emissionen der Bestandshalter reduziert und der Umwelt somit etwas Gutes getan. „Wir unterstützen Hersteller dabei, den Recyclinganteil in ihrer Produktion zu erhöhen und treiben somit die Dekarbonisierung der Branche voran. Eine Win-Win-Situation für beide Seiten”, so Plaseller, einer der drei Gründer und bei revitalyze für Marketing, Strategie und Finanzierung verantwortlich. Im nächsten Step werden die Sekundärmaterialien, die eine hohe Qualität aufweisen sollen, zu einem wettbewerbsfähigen Preis über die Plattform revitalyze gescoutet. 

revitalyze setzt auf das Revenue-Sharing-Modell

Für alle erfolgreich vermittelten Materialien plant das Startup aus Innsbruck eine Provision abzuzwacken. Damit sollen Eintrittsbarrieren für Abnehmer, wie zum Beispiel Stahlbauern, Holzverarbeiter oder Baustoffproduzenten sehr gering gehalten werden. Die Registrierung auf der Plattform ist kostenlos, genauso wie die Ausschreibung des Materialbedarfs. Damit soll gelingen, dass Interessent:innen Sekundärrohstoffe zu ihren eigenen Konditionen beschaffen können. In den nächsten Jahren will sich revitalyze als Marktführer in der DACH-Region positionieren. Man verspricht sich hohe Chancen, kommen doch mit der veränderten EU-Taxonomie, der Ökobilanzierung und neuen Recyclingvorschriften große Herausforderungen auf die Baubranche zu. „Unternehmen werden sich dazu bewegen, nachhaltige Materialien zu beschaffen, weil es keine Alternativen geben wird”, ist sich Plaseller sicher. 

Förderungen ja, Investoren gibt es (noch) keine

Bislang sind (noch) keine Investor:innen an Bord. Dafür konnten bereits einige Fördermittel und Preisgelder von insgesamt 150.000 Euro eingestreift werden-, darunter die frisch gesicherte Preseed-Förderung vom Austria Wirtschaftsservice aws. Das Gründungsteam rund um revitalyze wurde für ihre Idee rund um zirkuläre Baumaterialien bereits mehrfach ausgezeichnet. „Erst kürzlich waren wir bei den World Summit Awards WSA in Mexiko. Dabei konnten wir den ‚Josef Umdasch Research Prize‘ in der  Kategorie ‚Sustainable Solutions for the Building Life Cycle‘ gewinnen”, so der revitalyze-CEO.

Künftig möchte das Startup den gesamten Prozess der Wiederverwendung von Baumaterialien rationalisieren: Von der automatisierten Bestandsaufnahme mittels KI und Bilderkennung bis hin zur Logistik und Bezahlung. „Wir haben drei Projekte in der Pipeline. Derzeit sind wir bei der Prototypenentwicklung und planen in den nächsten Monaten, die ersten Projekte erstmalig in West-Österreich umzusetzen“, erzählt Plaseller abschließend. 

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