Revo Foods eröffnet weltgrößte Anlage für 3D-Lebensmitteldruck in Wien
Seit heute gibt es in mehr als 500 Billa-Filialen lachsähnliches Filet aus dem 3D-Drucker zu kaufen. Dahinter steckt das Wiener FoodTech-Startup “Revo Foods“, das gerade die weltweit größte industrielle Anlage für additive Lebensmittelproduktion eröffnet hat. Durch seine “3D Structuring”-Technologie sollen dort Lebensmittel-Innovationen “mit einzigartigen Texturen“ entstehen und anschließend in die Supermarkt-Regale wandern.
Eröffnung der Taste Factory in Wien
Das 2021 gegründete Revo Foods verfolgt eine klare Vision: “3D-Strukturierung wird die Lebensmittelindustrie für immer verändern.“ Mit der neu eröffneten “Taste Factory“ kommen CEO Robin Simsa und sein rund 40-köpfiges Team ihrem Ziel näher. Dabei handelt es sich um eine Lebensmittelproduktionsstätte, die mittels 3D-Lebensmitteldruck eine neuartige Kategorie proteinreicher Lebensmittel, die im Großmaßstab hergestellt wird.
Bei voller Auslastung soll die Anlage eine maximale Kapazität von 60 Tonnen pro Monat aufweisen. Möglich sei dies durch die “3D-Structuring-Technologie“. Sie kombiniert unterschiedliche Lebensmittel durch die präzise Integration von Fett in Proteinfasern. So lassen sich laut CEO Robin Simsa neuartige Texturen schaffen und sehr saftige, zarte Faser-Strukturen erzeugen.
Proteinreiche Lebensmittel aus natürlichen Rohstoffen
Die Taste Factory soll sich vor allem zur Herstellung von pflanzlichen Filet- oder Steak-Produkten eignen. Besonders geeignet dafür seien natürliche Rohstoffe, bzw. Biomassen wie Pilzprotein. Die Konsistenz soll an natürliches Muskelfleisch, also an traditionelles Fleisch, erinnern. Nur werden die Eigenschaften eben von Revo Foods “durch schnelle Iterationszyklen mit ein und derselben Maschine“ künstlich reproduziert.
Laut dem CEO sind die meisten traditionellen Lebensmittelproduktionen eher statisch und wenig flexibel für Produktiterationen. Sie sollen im Produktionsprozess oft auf hohe Temperaturen oder Hochdruck setzen, was sich negativ auf den Nährstoffgehalt der Produkte auswirke. Die Technologie von Revo Foods hingegen will mit niedrigen Temperaturen und geringem Druck arbeiten, um mehr Mikronährstoffe zu erhalten.
Erstes Produkt: Lachs-inspiriertes Filet
Das erste kommerzielle Produkt, das im großen Maßstab in der Taste Factory produziert wird, ist ein Filet auf der Basis von fermentiertem Pilzprotein. Getauft wurde es “The Filet”. Es soll Nutri-Score „A“ haben, Omega-3 sowie Vitamin B12 enthalten und frei von Cholesterin, Zucker, oder Gluten sein. In seinem Aussehen und Geschmack erinnert es stark an Lachs. Da der Begriff allerdings rechtlich und markentechnisch geschützt ist, darf er für pflanzenbasierte Alternativen nicht verwendet werden.
Die Filets von Revo Foods gibt es seit dem 3. Oktober bei Billa und ab November sollen sie dann auch in den Regalen bei Interspar wandern.
Weitere Produkte aus dem 3D-Drucker für 2025 geplant
“Wir arbeiten schon an den nächsten Innovationen mit Pilzprotein”, ließ Niccolo Galizzi, Head of Food Tech bei Revo Foods, wissen. Er kündigte an, dass bereits große Lebensmittelproduzenten Interesse an der 3D Structuring-Technologie zeigen. CEO Simsa ist überzeugt, dass sich mittels dem 3D-Structuring Tausende unterschiedliche Produkte mit verschiedenen Formen und Funktionalitäten hergestellt werden können. Mehr wird zu neuen Produkten noch nicht verraten, nur so viel: Neue Produktentwicklungen, die in Zusammenarbeit mit Partnern entstehen, sollen im Jahr 2025 präsentiert werden.
Smiling Food: „Wir produzieren eine Zuckeralternative als Plug-in-Lösung“