Revolut erhöht Aktivitäten in Deutschland – dem Heimatmarkt von N26
Revolut mag mehr Nutzer:innen, größere Finanzierungsrunden, eine höhere Bewertung und mehr Umsatz haben – doch bisher ist N26 der Platzhirsch unter den Neobanken im DACH-Raum. Das Berliner Fintech zählt den Großteil seiner mehr als 8 Millionen Nutzer:innen in Deutschland, Österreich und der Schweiz, während die Londoner Challenger-Bank rund eine Million User im DACH-Raum hat, etwa 500.000 davon in Deutschland.
Doch mittelfristig kann man den größten Markt Europas nicht auslassen. Deswegen ist bei Revolut aktuell erhöhte Aktivität im deutschen Markt zu sehen. Mit Wiktor Stopa (Ex-Clark) gibt es nun einen neuen Verantwortlichen für das Geschäft in Mitteleuropa, der dafür sorgen soll, dass Revolut mehr Nutzer:innen in Deutschland und Österreich bekommt. Das berichtet aktuell FinanceFWD. 130 Mitarbeiter:innen sollen die Londoner mittlerweile in Berlin beschäftigen.
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Match der Neobanken und Neobroker
Stopa folgt – mit einigem Zeitabstand – dem Österreicher Claudio Wilhelmer nach, der 2017 und 2018 kurze Zeit als DACH-Chef für Revolut fungierte, sich dann aber eigenen Projekten widmete. Nun wird also 2022 das DACH-Geschäft angekurbelt. Der Zeitpunkt scheint günstig. Denn während N26 eine Wachstumsbremse durch die Bafin bekommen hat und zuletzt gar Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen vier Führungskräfte gab (mehr dazu hier), kann Revolut nun ordentlich ausbauen.
Zwar hat Revolut die weitaus höhere Bewertung (33 Mrd. Dollar; 2021: 675 Millionen Euro Investment) als N26 (9 Mrd. Dollar; 2021 775 Millionen Euro Investment), aber auch etwa 100 Millionen Dollar weniger Finanzierungim Vorjahr aufgenommen als die Deutschen. Vieles davon wird auch für die US-Expansion von Revolut draufgehen, wo man versucht, sich mit Robinhood zu matchen (mehr dazu hier).
Doch im deutschsprachigen Raum hat Revolut N26 eines voraus: ein Angebot für Investments in Aktien, ETFs, Krypto-Assets oder Edelmetalle. Da muss N26 nachziehen. Die Berliner haben bereits angekündigt, dass sie Aktien-, ETF- und Krypto-Trading in ihre App integrieren möchten, und der wahrscheinliche Partner dafür ist Bitpanda aus Wien. Bedeutet unterm Strich: Für Revolut wird es sicher nicht leicht, den DACH-Raum für sich zu erobern.
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