Revolut- und Vinted-Investor Sprints kauft 50% von willhaben
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Eine bedeutende Veränderung zeichnet sich am österreichischen Digitalmarkt ab: Die Styria Media Group und der europäische Wachstumsinvestor Sprints aus London haben eine strategische Partnerschaft zur Übernahme und Weiterentwicklung von willhaben vereinbart. Das neu formierte Joint-Venture hat die Anteile des bisherigen Mitbesitzers Adevinta erworben. Finanzielle Details wurden nicht bekannt gegeben, jedenfalls soll die Bewertung von willhaben bei 500 Mio. Euro liegen.
Adevinta, ein seit 2024 nicht mehr börsennotierter norwegischer Online-Konzern mit einer Bewertung von etwa 11 Milliarden Euro, verkauft damit 50 Prozent an dem österreichischen Online-Marktplatz an Sprints Capital. Adevinta ist aus dem skandinavischen Medienunternehmen Schibsted hervorgegangen und hat etwa 2021 das digitale Kleinanzeigengeschäft von eBay in Europa übernommen. Wegen der 50%-Beteiligung an willhaben musste Adevinta damals unter anderem die Flohmarkt-App Shpock an Russmedia Equity Partners verkauft werden.
Willhaben zählt mit monatlich mehr als 3,8 Millionen Nutzern zu den reichweitenstärksten digitalen Marktplätzen Österreichs. Die Plattform umfasst über 13 Millionen Anzeigen in den Kategorien Immobilien, Jobs, Auto & Motor sowie im kostenlosen Bereich für Privatanzeigen.
Komplementäre Expertise der Partner
Die Kooperation verbindet die langjährige Erfahrung von Sprints im Bereich digitaler Marktplätze mit der lokalen Marktkenntnis und dem Netzwerk der Styria Media Group. Markus Mair, CEO der Styria Media Group, betont: „Mit der Expertise von Sprints im Bereich der Marktplätze wird diese Zusammenarbeit das volle Potenzial von willhaben entfalten.“ Sprints aus London zählt etwa auch Backmarket, Revolut und Vinted zu seinem Portfolio.
„Willhaben ist eine der bekanntesten und beliebtesten Marken in Österreich, und wir freuen uns, gemeinsam mit der Styria die nächste Wachstumsphase des Unternehmens zu unterstützen“, so Henrik Persson, Managing Partner bei Sprints.
Sylvia Dellantonio bleibt Geschäftsführerin von willhaben und sieht in der neuen Konstellation Chancen für weiteres Wachstum: „Mit der gebündelten Expertise unseres Teams und unserer Partner freuen wir uns darauf, unser herausragendes Wachstum weiter auszubauen.“
Der Abschluss der Transaktion wird vorbehaltlich behördlicher Genehmigungen für das zweite Quartal 2025 erwartet.