Analyse

Rezession in Europa dürfte nicht mehr zu vermeiden zu sein

Rezession. © Unsplash
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Ein halbwegs unbeschwerlicher Sommer ist vorüber, und Europa blickt in einen düsteren Winter – und zwar nicht nur was die Energieversorgung angeht, sondern auch in Sachen Wirtschaftsentwicklung. Denn mittlerweile sieht es immer mehr danach aus, dass der Euroraum in eine Rezession taumelt. Davon gehen zumindest Ökonom:innen in ihren Einschätzungen aus.

Das Wirtschafts-Portal Bloomberg hat jetzt Ökonom:innen zur Wahrscheinlichkeit befragt, dass die Wirtschaft in den nächsten 12 Monaten zwei Quartale in Folge schrumpfen wird. Mittlerweile wird diese Wahrscheinlichkeit auf 80 Prozent, gegenüber 60 Prozent in einer früheren Umfrage. „Deutschland, die größte Volkswirtschaft der EU und eine der am stärksten von Kürzungen der Gaslieferungen betroffenen Länder, wird wahrscheinlich schon in diesem Quartal schrumpfen“, heißt es zu den Ergebnissen der Umfrage.

Was Deutschland betrifft, hat die dortige Bundesbank am Montag festgehalten, dass sie nun mit einer Rezession rechnet. „Es mehren sich die Anzeichen für eine Rezession der deutschen Wirtschaft im Sinne eines deutlichen, breit angelegten und länger anhaltenden Rückgangs der Wirtschaftsleistung“, liest man in ihrem Monatsbericht. „Alles in allem dürfte die Wirtschaftsleistung im vierten Quartal merklich zurückgehen. Dies dürfte wohl auch für das erste Quartal des kommenden Jahres gelten.“

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Immer höhere Leitzinsen wegen weiter hoher Inflation

Grund sind natürlich die hohe Inflation und die weitere Unsicherheit, was die Energieversorgung angeht. Besonders die gas- und stromintensive Industrie ist betroffen, mittlerweile ist die Diskussion in Deutschland bei einer drohenden De-Industrialisierung angelangt. So ist etwa der bekannte deutsche Klopapierhersteller Hakle durch die stark gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten in die Insolvenz geschlittert. Viele andere Betrieb fürchten um ein ähnliches Schicksal.

Die Inflationsrate im Euroraum lag zuletzt im August bei 9,1 Prozent. Die EZB ist zwar bemüht, die Teuerungsrate durch Zinserhöhungen zu senken – vor etwa zwei Wochen wurde der Leitzins um 0,75 Prozentpunkte auf 1,25 %, 1,50 % bzw. 0,75 % erhöht (Trending Topics berichtete). Doch aller Einschätzung nach wird das nicht reichen, um die Inflation zurück auf etwa 2 Prozent zu drängen. Deswegen wird erwartet, dass die EZB im Oktober mit dem nächsten Zinsschritt um weitere 75 Basispunkte nach oben gehen wird.

Ähnliches sieht man in den USA. Dort erwarten Branchenbeobachter:innen, dass der US-Leitzins bereits am Mittwoch um weitere 75 Basispunkte erhöht werden wird. Dann würde der Leitzins in den USA bereits in der Bandbreite von 3 bis 3,25 Prozent liegen – so hoch wie seit der Finanzkrise 2008 nicht mehr.

Vor einer drohenden Rezession warnen Analyst:innen seit vielen Monaten. Aus Rezessionsängsten haben zahlreiche Scale-ups und Unicorns in Europa bereits Massenkündigungen durchgeführt und nehmen Downrounds in Kauf (Trending Topics berichtete).

Wie die Rezession die Startup-Welt trifft – mit Investor Berthold Baurek-Karlic

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