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Ridepooling: Durch Algorithmus mehr Mitfahrgelegenheiten ermöglichen

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Viele Wege führen von A nach B – aber in Zukunft ist der Weg das Ziel. Vor allem dann, wenn es um die Reduktion der weltweiten CO2-Emissionen geht. Denn zwar können Regierungen, Städteverwaltungen und Firmen versuchen, immer mehr Menschen auf Öffentliche Verkehrsmittel zu bringen oder generell den Autoverkehr zu reduzieren (Stichword Remote Work), doch Autos werden weiterhin hohe Bedeutung haben – vor allem dort, wo die ÖPNV nicht so gut ausgebaut sind.

Für den Klimaschutz das Auto aufgeben fällt am schwersten

Dem Berliner Mobilitätsunternehmen door2door zufolge liegt enormes Potenzial im so genannten Ridepooling. Dieses wird gerne mit Carsharing (z.B. Share Now) oder Ridehailing (z.B. Uber) vermischt, ist aber eigentlich ein komplett eigenständiges Feld, das nach seinen eigenen Regeln tickt. Im Prinzip geht es dabei darum, es mit smarten Algorithmen zu schaffen, dass sich Menschen das gleiche Fahrzeug teilen, wenn sie ähnliche Wege zurücklegen wollen, anstatt das Privatauto alleine zu nutzen.

Mittelding zwischen Carsharing und Öffis

Ridepooling ist im Konzert von Mobilitätslösungen zwischen Carsharing und den Öffentlichen Verkehrsmitteln angesiedelt und ist laut door2door „die perfekte Lösung zwischen flexibler, aber höchst ineffizienter Nutzung von Privat-Pkw und dem klassischen ÖPNV-Betrieb“ – also ein Mittelding zwischen dem Bus und dem eigenen Auto.

© door2door
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Dem Berliner Unternehmen zufolge hat Ridepooling enormes Potenzial im Hinblick auf die Reduktion von Emissionen. „Die gesamten Fahrzeugkilometer in Spitzenzeiten können in Ballungsräumen um über 50 Prozent reduziert werden. 52 Prozent der Menschen würden ihr privates Auto für Mitfahrgelegenheiten zu Hause stehen lassen. Die CO2-Emissionen können beim Betrieb von Elektroflotten um fast 70 Prozent gesenkt werden“, heißt es seitens dem Unternehmen.

Damit Ridepooling attraktiv und massentauglich wird, bräuchte es aber eine „stärkere Integration in das öffentliche Verkehrsnetz und eine einfach zu gestaltende, intelligente Preisgestaltung“, heißt es aus Berlin. „Ridepooling wird den ÖPNV individualisieren und ist die einzige Option, um den Verkehr in den Städten drastisch zu reduzieren.“ In einem neuen Whitepaper ist im Detail nachzulesen, wie das funktionieren kann.

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Fehlende Gesetze verhindern Massentauglichkeit

Doch warum gibt es Ridepooling nicht schon längst überall? In Deutschland, rechnet door2door vor, würden 90 Prozent der heutigen Anbieter aus dem öffentlichen Sektor Flotten mit 15 Fahrzeugen oder weniger betreiben – ein Tropfen auf dem heißen Stein. Schuld sind fehlende Gesetze. „Derzeit gibt es in Deutschland, aber auch in vielen anderen europäischen Ländern, gibt es keine bestehenden Regeln oder Verordnungen, die sich mit Mitfahrgelegenheiten befasst. Neue Dienste fallen entweder unter öffentlichen Verkehr, gekennzeichnet durch feste Routen und Fahrpläne, oder
unter Taxidienste, gekennzeichnet durch ein hohes Maß an Regulierung und und flexible Routen, aber ohne die Möglichkeit, Fahrten zu teilen“, heißt es in dem Papier. Dies hätte dazu geführt, dass es keinen effizienten Betrieb von Ridepooling-Diensten gebe.

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Am Beispiel München rechnet door2door dann auch vor, welche Effekte zusätzliche Ridepooling-Dienste hätten. Mit 5.000 zusätzliche Shuttles für den öffentlichen Personennahverkehr könnte man die Anzahl der privaten Autos um fast 50 Prozent reduzieren. „Durch die Bündelung von Fahrgästen auf ähnlichen Routen gäbe es 360.000 weniger private Autos auf der Straße“, heißt es. „Dies würde zu ca. 7,5 Quadratkilometer neue Fläche durch
weniger Parkraumbedarf freimachen.“ Das sind umgerechnet 1.500 Fußballfelder.

In Österreich gibt es bereits einige Startups, die sich mit dem Thema auseinandersetzen, unter anderem:

  • Triply: ÖV-Management-Software
  • Carployee: Mitfahr-App für Pendler im Unternehmenskontext
  • Ummadum: Mitfahrbörse mit einem Punktesystem
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