Ring Always Home Cam: Wenn die Überwachungskamera fliegen lernt
Amazon hat über die Tochterfirma Ring eine neue Sicherheitskamera vorgestellt – in Form einer autonomen Drohne. Wer also Sorge hat, wichtige Vorgänge in den eigenen vier Wänden zu verpassen, kann sich die Ring Always Home Cam zulegen. Datenschützer werden wohl eher nicht auf die Drohnen-Kamera fliegen.
Jamie Siminoff, der Gründer und „Chef-Erfinder“ von Ring erklärte bei der Präsentation die Idee hinter der Drohne: Statt mehrere stationärer Kameras könne man nun mehrere Punkte im ganzen Haus ansehen, ohne eben zahlreiche Kameras installieren zu müssen.
Ring Always Home Cam: Digitale Karte des Eigenheims
Die Always Home Cam ist völlig autonom, die Besitzer können ihr aber sagen, welchen Weg sie einschlagen und wohin sie fliegen soll. Anhand einer Karte des Eigenheims lässt sich festlegen, welche Räume überwacht werden sollen und welche nicht – zumindest das Kinderzimmer kann also Drohnen-sicher gemacht werden. Der Always Home Cam kann außerdem befohlen werden, entweder auf Anforderung zu fliegen oder nur dann abzuheben, wenn eine Störung von einem gekoppelten Alarmsystem von Ring erkannt wird. Schlägt also beispielsweise die Außenkamera an, kann die Drohne sicherheitshalber schon einmal abheben.
Marktstart noch unklar
Während die Cam in der Ladestation sitzt, nimmt sie nicht auf, versichert Ring. Gefilmt wird erst im Flugmodus, heimliche Aufnahmen sollen somit nicht möglich sein. 249,99 US-Dollar wollen Amazon beziehungsweise Ring für die futuristische Überwachung. Wann das Gerät nach Österreich kommt, ist noch nicht bekannt.
Datenschutz und Privatsphäre?
Das ist vielleicht auch ganz gut so. Ring machte sich in den letzten Monaten alles andere als einen Ruf als ernstzunehmender Datenschützer. Zuletzt deckte die Electronic Frontier Foundation (EFF) auf, dass die Ring-App Daten mit „zahlreichen Big-Data- und Tracking-Firmen sowie Facebook“ teilt, davor wurde bekannt, dass sich die Kameras auch noch recht leicht hacken lassen. Noch erschreckender: Mitarbeiter von Ring haben Videos von Kundinnen und Kunden angesehen – was Amazon auch bestätigte. Die Angestellten sind zwar nicht mehr bei Amazon/Ring, ein vertrauenswürdiger Umgang mit Daten sieht aber anders aus. Wer garantiert, dass die Aufnahmen der Always Home Cam nicht auch zweckentfremdet werden? Dann allerdings ohne die physischen Grenzen einer stationären Überwachung.
Amazon geht auf diese Fragen übrigens nicht wirklich ein. In einem Blogbeitrag heißt es lediglich, dass die Always Home Cam so konstruiert wurde, „dass der Schutz der Privatsphäre sowohl bei der Konstruktion als auch bei der Verwendung des Produkts im Vordergrund steht“.
+++„Ich glaube, Amazon sollte unter die Lupe genommen werden“+++