Verteidigung

Ripple: „Es ist ein Angriff auf die gesamte Krypto-Industrie der USA“

Ripple-CEO Brad Garlinghouse. © Ripple
Ripple-CEO Brad Garlinghouse. © Ripple
Startup Interviewer: Gib uns dein erstes AI Interview Startup Interviewer: Gib uns dein erstes AI Interview

Coinbase, OKCoin, Bitstamp, OSL, Beaxy, CrossTower, 21Shares, Crypto.com, Bitwise, Bittrex: Die Liste jener Unternehmen, die XRP aus ihrem Angebot entfernen (werden), wird von Tag zu Tag länger. Eine Woche, nachdem die US-Börsenaufsicht SEC offiziell Klage gegen Ripple eingereicht hat, das den XRP-Token kreiert, sieht es für das Unternehmen aus Kalifornien düster aus. Auch der Preis von XRP hat sich in einer Woche mehr als halbiert.

Doch kampflos wird Ripple das neue Schlachtfeld nicht verlassen. Am 22. Februar 2021 wird das erste Mal vor Gericht verhandelt, um die große Frage zu klären, ob XRP nun eine Kryptowährung ist oder ob es sich tatsächlich um digitalisierte Wertpapiere von Ripple handelt. Die SEC meint Zweiteres und hat das Unternehmen verklagt, weil man den Verkauf von XRP im Gegenwert von 1,3 Milliarden Dollar in den vergangenen Jahren nicht ordnungsgemäßg gemeldet hat. Auch den beiden Gründern der Firma, Brad Garlinghouse und Chris Larsen, wird vorgeworfen privat XRP verkauft zu haben.

„Unbewiesene Behauptungen“

Noch vor dem 22. Februar will Ripple zum großen medialen Gegenangriff blasen. „Die Öffentlichkeit und die Presse haben nur die Geschichte von der Seite der SEC gehört, und wir werden unsere Antwort in ein paar Wochen einreichen, um diese unbewiesenen Behauptungen gegen Ripple anzugehen“, heißt es aktuell seitens des Unternehmen. „Bei der Entscheidung der SEC, diese Klage einzureichen, geht es nicht nur um Ripple, es ist ein Angriff auf die gesamte Krypto-Industrie hier in den Vereinigten Staaten.“

Während also große Player der Krypto-Industrie wie Coinbase, Crypto.com oder Bittrex den Handel mit XRP aussetzen, lautet die Botschaft von Ripple: Stellt euch nicht gegen uns, es geht nicht nur um uns, sondern die gesamte Krypto-Industrie. Denn würden die Gerichte urteilen, dass XRP eigentlich wie Anteile an der Firma Ripple zu bewerten sind, dann würde man sich künftig auch fragen müssen: Sind LINK-Token von Chainlink, CRO-Token von Crypto.com oder EOS von block.one nicht eigentlich auch Wertpapiere? Und was ist eigentlich mit Stellar (XLM) – dem Nachfolgeprojekt von Ripple von Gründer Jed McCaleb? Wie auch immer das Urteil bei Ripple vs. SEC ausfällt – es wird richtungsweisend sein.

Warum das XRP-Debakel jetzt auch andere Altcoins abstürzen lässt

„Wir haben immer gesagt, dass es einen gefährlichen Mangel an regulatorischer Klarheit für Crypto in den USA gibt – ihre Klage hat bereits zahllose unschuldige XRP-Kleinanleger betroffen, die keine Verbindung zu Ripple haben. Sie hat auch die Gewässer für Börsen, Market Maker und Händler unnötig verunreinigt“, ätzt Ripple weiter gegen die US-Börsenaufsicht. „Die SEC hat mehr Unsicherheit in den Markt gebracht und schadet aktiv der Gemeinschaft, die sie eigentlich schützen sollte. Es ist keine Überraschung, dass einige Marktteilnehmer infolgedessen konservativ reagieren.“

XRP: SEC-Klage gegen Ripple lässt Preis um 60 Prozent einbrechen

Außerhalb der USA geht es wie gewohnt weiter

Ripple versucht auch zu relativieren. Derzeit sieht es zwar so aus, als würde XRP bald wertlos sein – bei genauerer Betrachtung handelt es sich bei den Delistings auf Coinbase und Co. aber nicht um permanenten Bann, sondern um ein zeitweiliges Aussetzen des XRP-Handels, der in erster Linie US-Nutzer betrifft.

„Ripple wird weiterhin alle Produkte und Kunden in den USA und weltweit betreiben und unterstützen. Die Mehrheit unserer Kunden befindet sich nicht in den USA und das gesamte XRP-Volumen wird größtenteils außerhalb der USA gehandelt“, heißt es seitens Ripple. „Es gibt klare Regeln für die Verwendung von XRP etwa in Großbritannien, Japan, der Schweiz und Singapur.“ Dort würde XRP nicht als Security, sondern eben als Krypto-Asset bewertet. Übrigens: Das US-Justizministerium hat 2015 schon einmal festgehalten, dass XRP keine Securities sind, sondern eben Assets.

Hoffen auf Biden

Insofern ist der Angriff der SEC auch als letzte Attacke der Trump-Regierung auf die Krypto-Branche zu sehen. So stellt es zumindest Ripple dar, das sich als Opfer des scheidenden SEC-Vorsitzenden Jay Clayton sieht. Clayton wurde 2017 von Donald Trump für den einflussreichen Posten vorgeschlagen. Nun hofft Ripple auf die kommenden Biden-Administration. „Wir freuen wir uns auch auf die Zusammenarbeit mit allen Kommissaren und der neuen Führung der SEC, sobald diese ernannt ist. Insgesamt haben der SEC-Vorsitzende, sechs seiner Direktoren aus jeder SEC-Abteilung, der Chefökonom der SEC und der General Counsel der SEC nun das Amt verlassen.“

Eines der Argumente, das Ripple ins Feld führen wird: Das Unternehmen hat mit XRP eines der größten Crypto-Assets der Welt geschaffen. Während aber Bitcoin und Ethereum zu großen Teilen von chinesischen Minern kontrolliert werde, würde der Angriff auf XRP der Innovationskraft der USA im Blockchain-Sektor schaden.

EOS: 24 Millionen Dollar Strafe für Blockchain-Firma Block.one

Werbung
Werbung

Specials unserer Partner

Die besten Artikel in unserem Netzwerk

Deep Dives

#glaubandich CHALLENGE Hochformat.

#glaubandich CHALLENGE 2025

Österreichs größter Startup-Wettbewerb - 13 Top-Investoren mit an Bord
© Wiener Börse

IPO Spotlight

powered by Wiener Börse

Austrian Startup Investment Tracker

Die Finanzierungsrunden 2024

Trending Topics Tech Talk

Der Podcast mit smarten Köpfen für smarte Köpfe

2 Minuten 2 Millionen | Staffel 11

Die Startups - die Investoren - die Deals - die Hintergründe

The Top 101

Die besten Startups & Scale-ups Österreichs im großen Voting

BOLD Community

Podcast-Gespräche mit den BOLD Minds

IPO Success Stories

Der Weg an die Wiener Börse

Weiterlesen