SEC-Klage

Ripple: Jetzt läuft die Verteidigung von XRP an – Token-Preis steigt stark

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Wer gedacht hat, dass Ripple in der Klage der US-Börsenaufsicht SEC klein beigibt, der hat sich getäuscht. Das Unternehmen wehrt sich jetzt öffentlich gegen den Vorwurf, dass es unangemeldet XRP-Token verkauft habe, und dass diese eigentlich als Wertpapiere (Securities) eingestuft werden müssten. Ripple will für den Markt schnelle Klarheit schaffen, denn seit der SEC-Klage hätten Inhaber von XRP „Verluste in Milliardenhöhe“ erlitten.

Nun folgt der Gegenangriff etwa ein Monat, nachdem die SEC (noch unter der Trump-Administration) kurz vor Weihnachten die Bombe platzen ließ. Stu Alderoty, General Counsel bei Ripple, bringt nun viele gute Gründe vor, warum Ripple im Recht und XRP keine Aktie des Unternehmens sei. „Tatsächlich haben die Regulierungsbehörden der US-Regierung (das Justizministerium und FinCEN) 2015 und 2020 festgestellt, dass XRP eine virtuelle Währung ist, und haben es seitdem als solche reguliert. Im Grunde hat die Trump-Administration auf ihrem Weg nach draußen versucht, die unter der Obama-Administration getroffene Feststellung, dass XRP eine virtuelle Währung ist, rückgängig zu machen“, so Alderoty. Auch Regulierungsbehörden in Großbritannien, Singapur und Japan hätten bereits festgestellt, dass XRP eine virtuelle Währung oder ein Krypto-Asset und kein Wertpapier ist.

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„Aus dem Zusammenhang gerissene Zitate“

Somit weist Ripple zurück, dass XRP als Aktie des Unternehmens behandelt werden kann. Wer XRP besitzt, der hätte weder einen Investitionsvertrag mit Ripple, noch Stimmrechte oder würde Anteil an den Einnahmen oder Gewinnen bekommen – also keine Merkmalen eines Wertpapiers aufweisen. Vielmehr sei die Klage der SEC „voll von aus dem Zusammenhang gerissenen Zitaten“ und ziehe Schlussfolgerungen, die weder von den Fakten noch von Gesetzen gestützt seien.

„Der Fall der SEC ist beispiellos und schlecht durchdacht. Die SEC hat den eindeutigen Status von XRP als virtuelle Währung ignoriert und widerspricht damit nicht nur den Erkenntnissen anderer US-Aufsichtsbehörden, sondern auch internationalen Regulierungssystemen. In den letzten acht Jahren ist der XRP-Markt, unabhängig von den Aktivitäten von Ripple, zu einem massiven Ausmaß angewachsen – mit Handel an über 200 Börsen weltweit“, heißt es seitens der Anwälte Andrew Ceresney, Debevoise & Plimpton, die Ripple vertreten. Delikate Neben-Story: Andrew Ceresney diente von 2013 bis 2016 als Direktor der SEC, kennt die mächtige Behörde also von innen.

XRP Ledger sei „komplett dezentralisiert“

Wichtigstes Argument in dem anstehenden Prozess wird sein, dass XRP eben ein Krypto-Asset ist so wie Bitcoin (BTC) und Ethereum (ETH) auf. Deswegen pocht Ripple darauf, dass es „keinen prinzipiellen Unterschied zwischen der aktuellen Funktion von XRP und der von BTC oder ETH“ gebe. XRP würde vollkommen unabhängig von Ripple an hunderten Exchanges auf der ganzen Welt gehandelt, und der XRP Ledger sei „komplett dezentralisiert“. Und dann gibt es noch einen kleinen Seitenhieb gegen BTC und ETH. „XRP ist sehr viel umweltfreundlicher als BTC und ETH, wenn man bedenkt, dass es keinen Mining-Prozess gibt. Die Energie, die für das Mining und die Validierung von BTC-Transaktionen benötigt wird, hinterlässt einen enormen CO2-Fußabdruck, verglichen mit der bescheidenen Menge an Energie, die von XRP-Transaktionen verbraucht wird. Das muss aus einer politischen Perspektive von Bedeutung sein“, argumentiert Alderoty.

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„Umweltfreundlicher als BTC und ETH“

Dass XRP nicht durch Mining entstehen (ein Prozess, an dem theoretisch jeder mit den entsprechenden Rechnern und Know-how teilnehmen kann), sondern eben von Ripple geschaffen wurde, ist einer der Knackpunkte der SEC-Klage. Denn um XRP dann in der Welt zu verbreiten, wurden die Token in Deals durch Ripple an andere verkauft – und auch Ripple-Manager selbst sollen XRP in großen Mengen verkauft haben.

Insgesamt geht es in dem Rechtsstreit nicht nur um 1,3 Milliarden Dollar, sondern auch um die Signalwirkung an andere Blockchain-Unternehmen, die Token herausgegeben haben. Die Messaging-Apps Kik und Telegram sind mit ihren eigenen Token bereits an der SEC gescheitert, ebenso musste block.one (EOS-Token) eine satte Geldstrafe zahlen. Billig wird die Angelegenheit für Ripple also sicher nicht.

Mittlerweile wird XRP auch in den WallStreetBets-Streit mit hineingezogen. Nach Dogecoin ist XRP nun der nächste Token, der von Subreddit r/Satoshistreetbets auserkoren wurde, um gepumpt zu werden. Der Preis legte am Wochenende stark zu und wuchst von etwa 27 auf 46 Cent. Damit ist XRP zwar nicht wieder dort, wo es vor der SEC-Klage war, steht aber zur Zeit viel besser dar als noch in den vergangenen Wochen.

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