Risiko beim Gründen: Was Gründer:innen wirklich beachten müssen
Gründen bedeutet Risiko – aber auch Chance. Mit einer guten Vorbereitung, realistischem Blick auf den Markt und dem richtigen Mindset lassen sich viele Hürden überwinden. Daniel Borza ist seit 2015 Gründungsberater bei der Wirtschaftskammer Wien. Seit 2023 ist er zusätzlich als Startup- und Franchise-Beauftragter tätig. Er begleitet Gründer:innen von der ersten Idee bis zur Umsetzung – und weiß daher genau, wo Chancen, aber auch Risiken lauern.
Bin ich überhaupt fürs Unternehmertum gemacht?
„Eine Idee zu haben ist sehr einfach und passiert einfach sehr schnell“, sagt Borza. Doch die große Frage ist: Lässt sich diese Idee wirtschaftlich auch umsetzen?
Nicht jede Geschäftsidee ist tragfähig. Aber wer an seine Idee glaubt und gewisse Eigenschaften mitbringt, hat gute Chancen. Welche das sind? „Man muss risikobereit sein, Planungsfähigkeit besitzen, selbstmotiviert sein und auch in schwierigen Zeiten dranbleiben.“ Flexibilität spielt ebenfalls eine große Rolle – wer schnell auf Veränderungen reagieren kann, ist klar im Vorteil.
Typische Fallen für Gründer:innen
Gründen ohne Vorbereitung – das passiert häufiger, als man denkt. „Viele starten einfach zu schnell, ohne den Markt oder ihre Zielgruppe zu kennen“, warnt Borza. Dabei sei der Businessplan der wichtigste erste Schritt.
Oft fehlt auch der finanzielle Rückhalt. „Ohne Rücklagen kann man auch mit einer guten Idee am Markt scheitern.“ Es reicht also nicht, selbst an die Idee zu glauben – auch der Markt muss sie wollen.
Unterstützung von der Wirtschaftskammer Wien
Wer nicht weiß, wo er anfangen soll, bekommt bei der Wirtschaftskammer umfassende Hilfe: „Wir bieten Workshops, Beratungen und telefonische Kurzberatungen“, erklärt Borza. Für tiefergehende Themen gibt es eine geförderte Unternehmensberatung, bei der man zwei Stunden kostenlos mit einem Profi am Businessplan arbeiten kann.
Ein besonderer Tipp: die Plattform i2b. Dort können Gründer:innen ihren Businessplan einreichen und kostenloses Feedback erhalten.
Das richtige Team finden
Ein Unternehmen alleine zu führen ist schwer – doch das passende Team zu finden, ist nicht immer leicht. „Das ist eine der größten Herausforderungen für Gründer“, so Borza.
Entscheidend ist, klar zu kommunizieren: Was sind die Ziele? Was ist die Vision? Nur wenn sich Mitarbeiter damit identifizieren können, entsteht ein echtes Wir-Gefühl. Die neue Gesellschaftsform der flexiblen Kapitalgesellschaft kann helfen: „Wenn man Mitarbeiter am Unternehmen beteiligt, fühlen sie sich mehr integriert und sind ganz anders motiviert.“