Porträt

riskine: “Die großen InsurTechs sind auch Kunden von uns“

Das riskine-Team. © riskine
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“Ich war bei der Allianz, bei Roland Berger, bei der Weltbank. Dann habe ich mich mal gefragt: Ich bin zwar Finanzexperte, aber bin ich eigentlich auch richtig versichert?” Diese eigentlich simple Frage hat den Wiener Unternehmer Ralf Widtmann weit gebracht. 2016 hat er sein Startup riskine aus der Taufe gehoben, dass Konsumenten letztlich eine gute Antwort auf die Frage geben soll, die ihn damals so beschäftigte.

Heute bietet riskine digitale Beratungslösungen für Versicherungen und Banken an, die auf Basis der von Kunden eingegebenen Daten ein passendes Produkt finden sollen. Die Algorithmen, die mit den Daten arbeiten, beziehungsweise eigentlich ihre Ergebnisse, können Finanzinsitute und Versicherungen entweder ihren Beratern für Kundengespräche zur Verfügung stellen oder sie in ihre digitalen Portale integrieren.

Algorithmus-Lieferant für Versicherer

“Wir sind reiner Software- und Algorithmus-Lieferant für Banken und Versicherungen”, sagt Widtmann im Gespräch mit Trending Topics. Zum Ausprobieren gibt es eine bei riskine eine Online-Risikoanalyse, doch im wirklich kommerziellen Einsatz befindet sich die Technologie der jungen Wiener Firma etwa bei der Generali, Erste Bank, Merkur Versicherung, Wüstenrot oder Bawag. Die Algorithmen können etwa in Chatbots, Apps oder Online-Portale der Versicherer eingebaut werden – also überall dort, wo digitale Kommunikation zwischen Konsument und Versicherungsunternehmen stattfindet.

Und: “Die großen InsurTechs sind auch Kunden von uns, für die arbeiten wir besonders gerne. Die haben mittlerweile genauso Budget wie große Versicherungen”, sagt Widtmann. Nennen darf der riskine-Geschäftsführer weFox und Allver als Kunden, die aus dem InsurTech-Bereich kommen.



riskine-CEO Ralf Widtmann. © riskine
riskine-CEO Ralf Widtmann. © riskine

Die Daten, auf deren Basis die riskine-Algorithmen passende Versicherungen und Finanzprodukte aussucht und vorschlägt, sind vielfältig. So werden neben Informationen zur Person (Alter, Geschlecht, Adresse, Beruf, persönliche Präferenzen) auch öffentlich abrufbare Statistiken und Datenbanken (wie Adressdatenbanken oder Gesundheitsstatistiken) herangezogen.

Noch Zukunftsmusik: Mit Zustimmung des Nutzers könnte riskine künftig auch auf Smartphone-Daten zugreifen, um von dort automatisch etwa aufs Reiseverhalten rückzuschließen. Am Ende soll eine „ganzheitliche Finanzberatung powered by AI“ stehen, so Widtmann.

Der Multi-Channel-Ansatz von Riskine:

Das riskine-Team. © riskine
© riskine

Gegründet hat Widtmann riskine 2016 gemeinsam mit CTO Johannes Seebacher, und etwas mehr als drei Jahre später ist sein Team auf 24 Mitarbeiter angewachsen. Bis Mitte 2020 will Widtmann das Team auf 35 aufstocken. Die Zeichen stehen also auf Expansion. “Unser Fokus ist ganz klar DACH, und wir wollen mit unseren österreichischen Großkunden nach Osteuropa zu gehen”, sagt Widtmann.

“Österreich ist noch eine geschützte Werkstätte“

Die große Welle der InsurTechs steht noch bevor – möglich, dass das eine oder andere Startup im Versicherungsbereich so einschlägt wie derzeit die Challenger-Banken N26 oder Revolut. “Diese Welle, die man in Großbritannien und Deutschland sieht, kommt auch zu uns. Österreich ist drei bis vier Jahre hinter Deutschland, was Online-Sales angeht. Jetzt investieren alle in das Thema”, sagt Widtmann. “Österreich ist noch eine geschützte Werkstätte, weil der Markt so klein ist. Die großen InsurTechs haben unser Land noch nicht auf der Prioritätenliste.”

Doch in Deutschland sehe man bereits, wie sich der B2C-Markt gerade dreht. Check24, also quasi das Durchblicker Deutschlands, zählt bereits zu den größten Versicherungsvertreibern, und Startup-Dienste wie WeFox, Clark oder Lemonade sind am deutschen Markt vertreten. WeFox ist bereits in Österreich, auch Clark kommt ins Land. Zuletzt kündigte das deutsche Versicherungs-Startup GetSafe an, noch 2019 in Österreich zu starten. Gut für riskine: Je mehr Versicherungen und Startups die Beratung digitalisieren, desto mehr potenzielle Kunden gibt es für die Algorithmus-Macher.

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