Rivian: E-Auto-Hersteller verliert 33.000 Dollar pro verkauftem Fahrzeug
Der US-Elektroauto-Hersteller Rivian hat schon länger große Problem mit hohen Kosten, die die Auslieferungen nicht wettmachen können. Das hat die Bewertung der Firma vom Mega-IPO von 2021 im vergangenen Jahr schon deutlich geschmälert. Diese Schwierigkeiten setzen sich bis heute fort. Das Unternehmen erleidet für jedes verkaufte Fahrzeug durchschnittlich 33.000 Dollar Verluste bei einem Verkaufspreis von durchschnittlich um die 80.000 Dollar, berichtet heise mit Berufung auf eine Analyse des Wall Street Journal.
Rivian: Enttäuschende Quartalszahlen lassen Aktie deutlich sinken
Rivian muss Kosten massiv senken
Den Schätzungen zufolge hat Rivian bereits die Hälfte seines Kapitals von rund 18 Milliarden Dollar verbrannt. Der Gründer und CEO Robert Scaringe arbeitet an Kosteneffizienzmaßnahmen, die Firma verliert jedoch aktuell immer noch rund eine Milliarde Dollar pro Quartal. Ein großer Anteil dieser enormen Kosten liegt am Anlauf der Produktion. Höhere Energiekosten, Materialengpässe, Facharbeitermangel und Lieferkettenprobleme treiben diese in die Höhe. Aus diesen Faktoren resultierten Verzögerungen und Kostensteigerungen an vielen Ecken und Enden.
Rivian muss definitiv die Kosten pro Einheit massiv senken. Die Einheitenzahl muss also steigen, um die Fixkosten besser zu verteilen. Außerdem muss sich die Kosteneffizienz pro Einheit verbessern, um deren Grenzkosten zu senken. Rivians Management ist zuversichtlich, bis „Ende 2024“ profitabel werden zu können. Die Alternative sind weitere Kapitalspritzen. Doch auch eine Teuerung lässt sich aufgrund der Inflation kaum vermeiden. Da die Autos sich an Luxus-Kundschaft richten, gibt es hierbei noch Spielraum. Die geplante günstigste Einstiegs-Variante R1T Explorer fiel bereits weg, weil sie nicht genügend Vorbestellungen generierte, die umfangreicher ausgestatteten Varianten jedoch schon.
Volvo und StoreDot entwickeln ultraschnelle E-Auto-Batterien
Preise für E-Autos könnten stark steigen
Ein Analyst der Wells-Fargo-Bank berechnete, dass Rivian 96.000 Dollar Verkaufspreis pro Einheit des R1T für eine schwarze Null bräuchte. Wenn das in etwa stimmt und die Investor:innen eine Kapitalrendite sehen sollen, müsste das Auto also mittelfristig eine sechsstellige Summe kosten. Ironischerweise hatte Scaringe noch im Juli 2023 in einem Interview mit dem Online-Magazin Heatmap die Nichtverfügbarkeit von günstigen E-Autos beklagt. Allein Rivians 33.000 Dollar Verlust pro Fahrzeug entsprechen in etwa dem Basispreis eines Ford F-150.