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Rivian: Enttäuschende Quartalszahlen nach dem Mega-IPO

Rivian: AWS ist Favorit bei Cloud-Diensten © Rivian
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Es ist der Börsengang des Jahres und hat einen neuen Riesen in der Autoindustrie geschaffen: Der IPO von Rivian. Doch kann der Newcomer, der im Windschatten von Tesla die Elektromobilität mit Trucks und Lokistikwägen umkrempeln will, auch liefern? Da sieht es derzeit schlecht aus, wie die ersten Quartalszahlen des Unternehmens von Gründer RJ Scaringe zeigen.

Denn die Produktions- und Lieferzahlen sind für ein Unternehmen, dass an der Börse mit fast 100 Milliarden Dollar bewertet wird (mehr als Daimler, General Motors oder Ford) äußerst bescheiden. So wurden bis zum 15. Dezember 652 R1-Fahrzeuge produziert und davon 386 ausgeliefert. Eigentlich wären 1.200 Elektro-Pick-ups das Ziel gewesen. Immerhin will man es diesen Monat noch schaffen, die ersten Modelle des EDV500 – der E-Lieferwagen – an den Großkunden und Großinvestor Amazon auszuliefern.

Nächstes Jahr, wird versprochen, soll alles besser werden. Die Produktionskapazitäten in der Fabrik in Normal, Illinois, soll von 150.000 auf 200.000 Vehikel pro Jahr ausgebaut werden, und in Atlanta, Georgia, soll eine weitere Fabrik entstehen, die dann 400.000 Vehikel pro Jahr schafft. Allerdings wird die zweite Fabrik erst ab 2024 ausliefern können und kostet satte 5 Milliarden Dollar. Diese Kapazitäten braucht man auch, immer gibt es 71.000 Vorbestellungen des R1-Modells, und Amazon hat sich bis 2030 satte 100.000 E-Lieferfahrzeuge bestellt.

2021 war ein extrem starkes IPO-Jahr, aber Rivian stellt alles in den Schatten

Die Taschen voller Geld

Das alles kostet enorm viel Geld. alleine im dritten Quartal schreibt Rivian einen Verlust von 1,233 Milliarden Dollar. Doch das macht vorerst nichts, weil das Unternehmen dieses Jahr enorm viel Geld aufgenommen hat. Im Juli 2021 schloss die Gesellschaft eine private Finanzierungsrunde in Höhe von 2,5 Mrd. Dollar ab, im Oktober wurde zusätzlich eine Anleihe in Höhe von 1,25 Milliarden Dollar aufgenommen. Und dann kam ja wie berichtet der phänomenale Börsengang mit einem Bruttoerlös in Höhe von 13,7 Milliarden Dollar.

Den Anleger:innen an der Börse schmecken die Zahlen aber natürlich nicht. Nachbörslich ging es in der nacht auf Freitag stark bergab – die Marktkapitalisierung von 100 Milliarden Dollar ist weg. Nur zum Vergleich: Volkswagen etwa liefert 2021 etwa 9 Millionen Fahrzeuge aus und kommt an der Börse auf eine Bewertung von 135 Milliarden Dollar. Tesla ist 930 Milliarden Dollar wert und wird 2021 wohl eine Million oder mehr Autos ausliefern.

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