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Robinhood: Europa-Expansion nach Problemen auf Eis gelegt

© Robinhood, Montage Trending Topics
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Geld alleine kann nicht alles. Das muss jetzt das Silicon-Valley-Startup Robinhood feststellen, dass erst kürzlich in einer Investmentrunde 320 Millionen Dollar aufgenommen hat (Trending Topics berichtete). Bereits seit mehr als einem Jahr war die Expansion nach Großbritannien und damit Europa geplant, doch aus dieser wird nun nichts.

„Die Welt hat sich in den letzten Monaten stark verändert und wir passen uns an“, heißt es seitens des Unternehmens in einer Mail an etwa 250.000 Internet-Nutzer, die sich auf die Warteliste für den Start in UK setzten. „Auf Unternehmensebene haben wir erkannt, dass unsere Bemühungen derzeit am besten darauf ausgerichtet sind, unser Kerngeschäft in den USA zu stärken und weitere Investitionen in unsere grundlegenden Systeme zu tätigen.“

Selbstmord eines Nutzers

Bis dato hat Robinhood 13 Millionen Nutzer gesammelt und von Investoren eine Bewertung von 8,6 Milliarden Dollar bekommen. Doch mit der Popularität sind auch die Probleme gewachsen. Der traurige Höhepunkt war der Selbstmord eines 20-Jährigen Nutzers, der die App falsch interpretierte und meinte, 700.000 Dollar Schulden zu haben – obwohl er aber eigentlich ein Guthaben von 16.000 Dollar hatte.

Der Selbstmord hat schließlich die Gesetzgeber auf den Plan gerufen, die nach einer strengeren Regulierung von Trading-Apps streben. Auch auf Nutzerseite gibt es Kritik. Denn an besonders handelsstarken Tagen ist es schon vorgekommen, dass die App wegen Überlastung nicht mehr funktionierte – und Nutzer gerade dann Aktien nicht kaufen oder verkaufen konnten, als die Kurse purzelten.

Immer mehr Probleme

Die New York Times beschreibt in einem aktuellen Bericht, wie Robinhood bei jungen Menschen für Geldprobleme, Suchterscheinungen und Schulden führt. Die App lockt mit niedrigen Gebühren und Gamification-Elementen und verleitet dazu, schnell und viel zu investieren. Informationen für die vielen jungen Nutzer, was die Investments bedeuten, sind aber spärlich gesät, und versteckte gebühren gibt es in der vermeintlich günstigen App auch.

Für potenzielle Mitbewerber von Robinhood ist das Aus der Europa-Pläne eine gute Nachricht. So gibt es in Deutschland etwa Trade Republic und in Österreich Bitpanda, die die Nutzer in Aktien, ETFs und Co einfach via App investieren lassen wollen.

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