WallStreetBets: Robinhood schränkt Handel mit Aktien von Gamestop, AMC & BlackBerry ein
Derzeit überschlagen sich die Ereignisse rund um den Kampf um Börsenkurse zwischen Reddit-Anhängern und Hedge-Fonds. Nachdem die WallStreetBets-Community mit ihren Online-Kampagnen dafür sorgten, dass die Aktienkurse von durch Corona angeschlagenen Unternehmen wie Gamestop und AMC (Betreiber einer Kinokette) durch die Decke gingen, hat nun die in den USA populäre Trading-App Robinhood reagiert.
„Wir überwachen die Märkte kontinuierlich und nehmen bei Bedarf Änderungen vor. Angesichts der jüngsten Volatilität beschränken wir Transaktionen für bestimmte Wertpapiere nur auf Positionsschließungen, darunter $AMC, $BB, $BBBY, $EXPR, $GME, $KOSS, $NAKD und $NOK. Außerdem haben wir die Margin-Anforderungen für bestimmte Wertpapiere erhöht“, heißt es aktuell seitens den Betreibern der milliardenschweren App. Bedeutet: Nutzer können bis auf weiteres Aktien von AMC, BlackBerry, Gamestop, Nokia, Koss oder der Naked Brand Group nur mehr verkaufen, nicht aber zukaufen.
Auch andere Broker reagieren
Man wolle Kunden zwar generell den einfachen Zugang zu Finanzmärkten bieten, doch bei „inmitten erheblicher Marktvolatilität“ auch schützen. Klar ist mittlerweile, dass die App von Usern gestürmt wurde – am Mittwoch Abend waren die Services zeitweise nicht erreichbar, Server offenbar mit den Anfragen überfordert. Die Ausfälle betrafen nicht nur Robinhood, sondern auch viele andere Aktien-Broker im Netz.
Neben Robinhood haben auch Charles Schwab und TD Ameritrade, zwei eher traditionelle Broker mit Online-Angeboten, auf die Angelegenheit reagiert und vorübergehend den Handel mit Aktien von Gamestop und AMC eingeschränkt. Der Schritt von Robinhood wiederum erzürnt die Reddit-Nutzer. In den App Stores wird die App aktuell mit hunderttausenden 1-Stern-Bewertungen überhäuft (Play Store).
Im WallStreetBets-Forum geht es heißt her. Robinhood wird Marktmanipulation vorgeworfen, Drohungen gegen „die Wall Street“ bekommen aktuell viele Upvotes. Nutzer drohen den App-Anbietern mittlerweile gar mit Sammelklagen. Man wolle frei traden können – so wie es die Betreiber eigentlich versprechen würden. Währenddessen hat die US-Börsenaufsicht SEC angekündigt, „die Situation zu bewerten und die Aktivitäten von regulierten Unternehmen, Finanzvermittlern und anderen Marktteilnehmern zu überprüfen“. Die Robinhood-App sowie deren Nutzung steht also bereits im Fokus der Behörden.