Robinhood: Starke Abhängigkeit von Dogecoin rächt sich jetzt
Im August haben wir bereits ausgerechnet, dass rund 25 Prozent des gesamten Umsatzes der Trading-App Robinhood aus den Handel mit Dogecoin kommen. Ja genau, jener Krypto-Spaßwährung, die eigentlich keinen Zweck erfüllt, als Persiflage auf die Krypto-Industrie startete und zwischenzeitlich zum Spielball von Elon Musk wurde.
Nun zeigt sich, dass diese starke Abhängigkeit von DOGE der Trading-App zum Verhängnis wird. Denn die neuesten Quartalszahlen für das dritte Quartal 2021 zeigen, dass der Umsatz mit Krypto-Assets um 78 Prozent zurück auf 51 Millionen Dollar im Vergleich zum Vorjahresquartal gefallen ist (Q2: 233 Mio. Dollar). Das dritte Quartal mit den Monaten Juli, August und September war im Krypto-Bereich eher durchwachsen, als viele Assets stagnierten, darunter auch eben Dogecoin.
Im Vorjahresvergleich liegt Robinhood – und das sind eher die Vergleiche, die gezogen werden – aber im dritten Quartal stark. Der Gesamtumsatz wuchs um 35 Prozent auf 365 Millionen Dollar, das Geschäft mit Kryptowährungen um 860 Prozent eben auf die besagten 51 Millionen Dollar. Massiv ist aber der Verlust – er belief sich auf satte 1,3 Milliarden Dollar (Q3 2020: 11 Millionen). Insgesamt waren Analysten von 430 Mio. Dollar Umsatz ausgegangen – nach dem bisher stärksten Quartal (Q2: 2021) mit 565 Millionen Dollar Umsatz waren die Erwartungen hoch.
Verstärkte Konkurrenz
„In diesem Quartal ging es darum, mehr Produkte und Dienstleistungen für unsere Kunden zu entwickeln, einschließlich Krypto-Wallets“, so Vlad Tenev, CEO und Mitbegründer von Robinhood Markets, in einer Aussendung. „Mehr als eine Million Menschen haben sich bis heute auf unserer Warteliste für Krypto-Wallets eingetragen. Wir glauben, dass Robinhood mit seinem 24/7 Live-Telefon-Support die vertrauenswürdigste und intuitivste Plattform für Privatkunden und Krypto-Investoren wird.“
Fest steht aber auch, dass Robinhood nach dem Hypes Anfang des Jahres (#WallStreetBets, Bitcoin) mit verstärkter Konkurrenz zu rechnen hat. Immer mehr Krypto-Exchanges, Neobanken und Neobroker bieten mittlerweile ein ähnliches Angebot, wo Nutzer wahlweise in Aktien, ETFs, Krypto-Assets oder Edelmetalle investieren können – darunter etwa auch Bitpanda, Revolut oder bald auch N26. Anleger an der Börse waren ob der durchwachsenen Quartalszahlen von Robinhood kaum begeistert – die Aktie fiel zwischenzeitlich stark.