„Irreführende Kommunikation“: Neobroker Robinhood zahlt 65 Mio. Dollar Strafe
1,2 Milliarden Dollar hat sich der US-Neobroker Robinhood dieses Jahr bereits bei Investoren besorgt – und muss jetzt nun auch gleich wieder einen Teil davon abgeben. Denn die US-Börsenaufsicht SEC „Securities and Exchange Commission“ hat heute Robinhood Financial LLC wegen wiederholter Falschangaben angeklagt. Das Unternehmen, über dessen App Nutzer in Aktien und ETFs investieren können, hat es versäumt, den Erhalt von Zahlungen von Trading-Firmen für die Weiterleitung von Kundenaufträgen an diese offenzulegen und habe nicht die besten verfügbaren Bedingungen für die Ausführung von Kundenaufträgen angeboten. Robinhood hat zustimmt, 65 Millionen Dollar Strafe zu zahlen.
Laut SEC hat Robinhood zwischen 2015 und Ende 2018 irreführende Aussagen in der Kundenkommunikation, einschließlich in FAQ-Seiten auf seiner Website, über seine größte Einnahmequelle gemacht. Der Neobroker hatte behauptet, dass der Handel „provisionsfrei“ sei, aber aufgrund der ungewöhnlich hohen „payment for order flow“-Raten wurden die Aufträge der Robinhood-Kunden zu Preisen ausgeführt, die nicht it jenen anderer Broker mithalten konnten. Auch zwischen Oktober 2018 und Juni 2019 hatte es Falschangaben gegeben.
Neobroker Robinhood holt sich noch einmal 460 Millionen Dollar
34,1 Mio. Dollar Schaden für Nutzer
Den Kunden hätte das 34,1 Millionen US-Dollar gekostet. „Robinhood hat es versäumt, sich bei der Ausführung von Kundenaufträgen um die besten vernünftigerweise verfügbaren Konditionen zu bemühen, wodurch Kunden Dutzende von Millionen Dollar verloren haben“, so Joseph Sansone, Leiter der Market Abuse Unit der SEC Enforcement Division. „Die heutige Aktion sendet eine klare Botschaft, dass die Kommission nicht zulassen wird, dass Broker ihre Verpflichtungen gegenüber Kunden ignorieren.“
Neben der Strafzahlung von 65 Millionen Dollar hat Robinhood außerdem zugestimmt, einen unabhängigen Berater zu beauftragen, um seine Richtlinien und Verfahren in Bezug auf die Kommunikation mit Kunden, die Zahlung für den Auftragsfluss und die bestmögliche Ausführung von Kundenaufträgen zu überprüfen und um sicherzustellen, dass Robinhood diese Richtlinien und Verfahren tatsächlich befolgt.
Für Robinhood ist es in einem Jahr, in dem sehr viel Investorengelder und neue Nutzer aufgenommen wurden, ein weiterer Rückschlag. wie berichtet führten intransparente Angaben in der App zum Guthaben bereits zum Selbstmord eines jungen Nutzers. Die Gründer Gründer Vlad Tenev und Baiju Bhatt versprachen dann, mehr in die bessere Information der Nutzer investieren zu wollen. Auch wurde die App gehackt, was etwa 2.000 User betraf.
Das Phänomen Robinhood & die Schattenseiten der Millennial-Trader