Robo Wunderkind: Wiener Schüler spielen jetzt mit den Roboter-Bausätzen des Startups
Programmieren soll für die nächste Generation zu einer wichtigen Grundkompetenz wie Lesen und Schreiben werden. Zumindest wenn es nach dem Willen von Unternehmen und Wirtschaftsvertretern geht. Der Ruf nach einer möglichst frühen Integration in den Unterricht ist deshalb immer wieder groß. Genau in diesem Bereich will das Wiener Startup Robo Wunderkind wachsen.
Seit Dezember erhältlich, 2.000 Kunden
Das Jungunternehmen hat einen Roboter-Bausatz nach dem Prinzip Lego entwickelt, mit dem Kinder spielerisch die Grundprinzipien des Programmierens lernen. Nach rund fünf Jahren Vorlaufzeit ist der Bausatz nun seit Dezember lieferbar und das Geschäft läuft gut. Laut Co-Founderin Anna Iarotska hat das Startup bereits 2.000 Kunden.
Wirtschaftsagentur Wien kauft 72 Roboter
Dank einer Kooperation mit der Wiener Wirtschaftsagentur schafft Robo Wunderkind heuer auch den Sprung in den Bildungssektor. Die Wirtschaftsagentur hat 72 Roboter-Bausätze gekauft, die ab September in Volks- und Mittelschulen in Wien zum Einsatz kommen werden. Bereits seit einigen Monaten führt das Startup an Schulen Workshops durch und das Feedback ist laut Iarotska überwältigend.
„Im ersten Moment reagieren die Kinder unterschiedlich: die einen legen sofort los und beginnen damit, ihren Roboter zusammenzustecken, andere zögern ein wenig“, erzählt Iarotska aus ihrer Erfahrung aus den Workshops. „Aber sobald die Kinder merken, dass der Roboter das machen wird, was sie ihm aufgetragen, macht es ihnen riesigen Spaß“. Genau das sei das Ziel: Berührungsängste zu überwinden, kreatives Denken zu fördern und die Neugier an Zukunftstechnologien zu wecken.
In Hernals wird schon mit Robo Wunderkind gelernt
Eine der Schulen, die an dem Programm teilnehmen, ist die Volksschule Kindermanngasse in Hernals, die einen Schwerpunkt auf Mathematik, Naturwissenschaften und Technik setzt. „Es ist sehr wichtig, dass Kinder im Volksschulalter digitale Kompetenzen erlernen. Auch das Bauen von Robotern und das Programmieren spielen dabei eine große Rolle“, meint Lehrerin Birgit Döbrentey, die bereits an einem Robo-Wunderkind-Workshop teilgenommen hat.
In den nächsten zwei Jahren will sich Robo Wunderkind verstärkt auf Kooperationen im Bildungssektor konzentrieren. Deshalb hat das Startup auch Lehrer ist Team geholt, die nun ein eigenes Curriculum für Schulen entwickeln. Eltern und Kinder können den Roboter-Bausatz das nächste Mal in der Langen Nacht der Forschung ausprobieren, die am 13. April stattfindet.
Robo Wunderkind wurde 2013 von Rustem Akishbekov und Iarotska gegründet und hat bereits 2015 via Kickstarter rund 250.000 Euro eingesammelt – erst vergangenes Jahr konnten die Kickstarter-Bestellungen ausgeliefert werden. Vor zwei Jahren kam in der TV-Show „2 Minuten 2 Millionen“ ein VC-Investment in der Höhe von 500.000 Euro dazu. Die Roboter-Bausätze sind seit Dezember über den Online-Shop von Robo Wunderkind erhältlich und kosten ab 250 Euro. Produziert werden die Bausätze in China.