Robo Wunderkind: Wir haben die programmierbaren Roboter aus Wien mit Kindern getestet
Früher haben wir Lego-Modelle mit unserer Phantasie zum Leben erweckt. Heute tun das Motoren, Sensoren und Software für uns. Das Wiener Startup Robo Wunderkind hat sich vor einigen Jahren aufgemacht, das „Lego des 21. Jahrhunderts“ zu bauen und bietet Bausätze für Programmierbare Roboter an. Die Zielgruppe sind dabei 6- bis 10-Jährige, denen so auf spielerische Weise die Grundlagen des Programmierens beigebracht werden sollen.
Deswegen hat Trending Topics zwei Kinder im Zielgruppenalter – Emil (7) und Mathilda (6) – eingeladen, um von ihnen Feedback zum Robo-Wunderkind-Bausatz „Education“ (250 Euro) zu bekommen. Im Video oben seht ihr, wie gut ihnen Robo Wunderkind gefällt und welche Funktionen sich die beiden Kinder noch von dem Startup wünschen würden. Unten haben wir kurz zusammengefasst, was gut und was nicht so gut funktioniert hat:
Pros:
+ Intuitive Bedienung: Die einzelnen Bauteile des Roboter-Sets lassen sich einfach zusammenstecken. Auch die farblichen Markierungen (z.B. Blau für Motoren, Rot für Sensoren) bringen Logik ins Spiel und lassen schnell erkennen, welche Bauteile was können. Die Bauteile sind gut verarbeitet und eignen sich optimal für Kinderhände.
+ Schnelle Ergebnisse: Hat man einmal den Dreh raus, kann man sehr einfach und schnell funktionierende Roboter zusammenbauen und diese mit den Apps steuern.
+ Angemessener Preis: Auf den ersten Blick wirken Robo-Wunderkind-Bausets (180 bzw. 250 Euro) nicht unbedingt günstig. Doch wenn man sie mit Lego vergleicht, sieht man, dass dort ein programmierbares Robotik-Set auf 160 Euro kommt, das große Mindstorms-Set gar auf 350 Euro.
+ Mit Lego kombinierbar: Das Wiener Startup lässt Lego-Bausteine über Konnektoren an seine eigenen Bauteile andocken. Somit ist es möglich, mit Lego in Kombination mit Robo Wunderkind zu spielen – auch wenn sich die Lego-Bausteine nicht mit den Apps programmieren lassen können.
+ Es macht Spaß: Wie im Testvideo zu sehen ist, hatten Emil und Mathilda sichtlich Spaß, mit den Robotern zu spielen. Sie würden viele weitere Stunden mit dem Spielzeug verbringen, meinten sie.
Cons:
+ Wenige Varianten: Im Vergleich mit Lego-Sets sind in den Bau-Sets von Robo Wunderkind nur sehr wenige Bauteile enthalten. Das wiederum hat zur Folge, dass es nicht sonderlich viele verschiedene Varianten von funktionierenden Robotern gibt, die ein Kind bauen kann. Will man dem Nachwuchs zusätzliche Bauteile kaufen, wird es teuer – denn das Upgrade-Set (u.a. mit Lichtsensor, Bewegungsmelder und LED-Display) kostet noch einmal 150 Euro.
+ Tablet oder Smartphone mit großen Display notwendig: Um die beiden Apps von Robo Wunderkind („Robo Code“ zum Programmieren und „Robo Live“ zum Fernsteuern der Roboter) verwenden zu können, braucht das Kind natürlich ein Smartphone mit großem Display oder besser noch ein Tablet. Das Kinder zwischen 6 und 10 Jahren so etwas haben, ist keine Selbstverständlichkeit. Als Elternteil muss man sich also ein zusätzliches Gerät, mit dem stundenlang gespielt wird, zur Verfügung stellen.
+ Derzeit nur auf Englisch verfügbar: Die Apps von Robo Wunderkind sind aktuell nur in Englisch verfügbar. Als Erwachsener muss man also für die Kleinen anfangs Dolmetscher spielen. Die Apps können nach einer ersten Erklärung der Symbole und Funktionen von den Kindern auch ohne Englisch-Kenntnisse verwendet werden.
+ „Programmieren“: Kinder lernen bei Robo Wunderkind keine Programmiersprache im engeren Sinn, sondern sagen den Robotern in der App über Symbole, was sie in welcher Reihenfolge (z.B. fahre einen Meter gerade aus, hupe dann und mache dann eine 30-Grad-Kurve) tun sollen. So soll das Verständnis für „echte“ Programmiersprachen, mit denen das Kind später einmal zu tun haben wird, gefördert werden.