Auslastung

Sind Roboter-Taxis billiger als ein eigenes Auto? MIT-Forscher zweifeln daran.

Jaguars I-Pace mit Lidar-Sensoren am Dach. © Waymo
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Sie sollen sich selbst aufladen, in die Werkstätte fahren, einen Parkplatz finden und natürlich als Taxi-Ersatz dienen – Robotertaxis wird eine große Zukunft vorausgesagt. Klar, dass Waymo, Tesla oder eben die zwei Börsen-Neulinge Uber und Lyft große Stücke darauf halten, dass sie darauf neue Geschäftsmodelle bauen können. Für Konsumenten sollen die Fahrten mit den autonomen Fahrzeugen gar billiger werden als mit Taxis oder gar den öffentlichen Verkehrsmitteln.

Der Zukunftsforscher Lars Thomsen von future matters etwa rechnet mit Betriebskosten von fünf bis acht Euro-Cent pro Kilometer für elektrische Roboterautos. Inklusive Energie, Abschreibung und Betriebskosten“, so Thomsen. „Es wir der Punkt kommen, an dem ein Elektroauto günstiger zu betreiben ist als ein Wagen mit Verbrennungsmotor.“ (Trending Topics berichtete)

Fahrpreise pro Meile

Dann soll der Zeitpunkt kommen, an denen Robotertaxi-Flotten günstiger zu betreiben sind als Taxi-Flotten mit menschlichen Fahrern. Und: Anstatt ein eigenes Auto zu besitzen, sollen Menschen lieber ein Robotertaxi ordern und damit fahren. Waymo und Co. könnten dann Preise in der Gegend von 30 Cent pro Kilometer verlangen – in vielen Städten wäre das dann möglicherweise sogar günstiger als öffentliche Verkehrsmittel, meint Zukunftsforscher Thomsen.

Doch an diesen Berechnungen gibt es nun Zweifel. Die beiden Forscher Ashley Nunes und Kristen D. Hernandez vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) zeigen in einer neuen Studie, dass die Sache gar nicht so billig werden könnte. Die MIT-Forscher haben errechnet, dass der Fahrpreis für eine Meile mit einem Robotertaxi zwischen 1,58 und 6,01 Dollar liegen könnte. Zum Vergleich: In den USA kostet eine Meile für einen Autobesitzer im Schnitt 72 Cent. Für die Errechnung der Daten haben die MIT-Forscher öffentlich verfügbare Daten von San Francisco verwendet.

Eine Frage der Auslastung

„In einem Modell mit nur einem Fahrgast müssten die Kapazitätsauslastung um nahezu 100 Prozent verbessert und die Margen für autonome Fahrzeuge um 37 Prozent gesenkt werden, um Kostengleichheit mit ihren konventionell angetriebenen Pendants zu erreichen“, resümieren Nunes und Hernandez. Auch bei Fahrten, die für mehrere Fahrgäste durchgeführt werden, müsste die Auslastung stark gesteigert werden, damit Preise angeboten werden können, die günstiger sind als Fahrten mit dem eigenen Auto. Selbst, wenn Robotertaxis zu 100 Prozent ausgelastet sind, soll es für Konsumenten teurer sein als selbst ein Auto zu besitzen und dieses zu fahren.

Auf der Haben-Seite haben Robotertaxis aber sicher einige Dinge: Sie können für eine Reduktion von Stau, CO2-Ausstoß und Unfälle sorgen oder die Parknot in vielen Städten verringern. Und sie haben noch eines: sehr potente Geldgeber, die mit ihren Investments Verluste ausgleichen können, bis Robotertaxis ökonomisch sinnvoll für die Betreiber werden.

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