Interview

Roundtable: Neuartige Investment-Community jagt die heißesten Startup-Deals

Christopher Zemina, Investor und User von Roundtable. © Airbank
Christopher Zemina, Investor und User von Roundtable. © Airbank
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Er kennt das Investment-Game von beiden Seiten: Zuerst als Principal bei Speedinvest und dort für Fintech-Startups zuständig, wechselte er dann auf die andere Seite und wurde Mitgründer und CEO von Finance Friday (früher Airbank). Heute ist Christopher Zemina nach dem Exit von Friday Finance an Pliant wieder auf der Investoren-Seite zu finden – aber auf neuartige Art und Weise. Denn Zemina betreibt seinen „Future Fund“ auf der Plattform des französischen Startups Roundtable, wo sich Geldgeber:innen auf virtuellem Wege für spezielle Startup-Teams zusammen finden.

Zemina hat dort schon einige begehrte Deals abgewickelt, etwa in ContextSDK, Pluto Card oder Roundtable selbst, und aktuell finden sich dort wieder Investor:innen zusammen, um in ein österreichisches Startup zu investieren. aber wie funktioniert Roundtable? Zemina gibt Einblicke in die Investment-Community:

Trending Topics: Wie funktioniert Roundtable? Was unterscheidet es von z.B. einem Fonds?

Christopher Zemina: Roundtable bietet zwei Produkte an: Deal-by-Deal-Syndikate und Fondsstrukturen. Ich habe bisher fünf Deal-by-Deal-Syndikate aufgesetzt, noch keinen Fonds.

Mit Deal-by-Deal-Syndikaten gebe ich meiner Community die Möglichkeit, gemeinsam mit mir in Startups zu investieren. Dabei kann jeder Investor für sich selbst entscheiden, ob er an die Idee, das Konzept, das Gründungsteam, etc. glaubt und investieren möchte oder nicht. Ich sehe unter meinen Co-Investoren die klare Tendenz, dass sie gerne selbst aktiv involviert sein wollen und nicht nur in ein Blind Pool wie einen Fonds investieren wollen.

Zudem kann ich für jedes Syndikat bzw. für jedes Startup, in das ich investieren möchte, geeignete Co-Investoren ansprechen, die Branchenerfahrung oder ein hohes Interesse am jeweiligen Thema mitbringen. Sowohl bei Syndikaten als auch bei Fonds übernimmt Roundtable sämtliche “Backoffice”-Funktionen (Fondsbuchhaltung, Payments, regulatorisches Setup, etc.), sodass ich mich auf die wesentlichen Investmenttätigkeiten fokussieren kann.

Dein Future Fund bei Roundtable, was stellt er rechtlich dar?

Mein Future Fund stellt eine Community dar – ähnlich zu einem Verein. Mein Ziel ist es, eine vertrauenswürdige Marke aufzubauen, die Investoren zeigt, dass ich einen guten Deal Flow habe und gute Investmententscheidungen treffe. Gleichzeitig habe ich meine Holding Gesellschaft Fufu Ventures GmbH genannt, in Anlehnung an Future Fund. Meine Gesellschaft investiert in jedes von mir initiierte Syndikat und vertritt das Syndikat gegenüber den Gründe:innen.

Wenn ich investieren würde: Bekomme ich dann direkt Shares bei dem Startup, oder Anteile an deinem Fonds – wie funktioniert es?

Das von Roundtable auferlegte Syndikat bzw. SPV (Special Purpose Vehicle, Anm.) ist eine transparente Personengesellschaft. Die Investoren sind am SPV beteiligt. Das SPV hält die Anteile am Startup. Der Vorteil aus diesem Setup liegt darin, dass nur eine Partei am Captable der Zielgesellschaft bzw. des Startups aufscheint und damit administrative und bürokratische Angelegenheiten vereinfacht werden.

Müssen Startups, die raisen, auf der Plattform sein?

Nein, das ist nicht notwendig. Ich stelle sämtliche Daten auf die Plattform und beschreibe das Startup in einem kurzen Memo. Mit dem Einverständnis der Gründer:innen lade ich typischerweise auch ein Pitchdeck des Startups hoch. Die Informationen sind nur für Mitglieder meiner Community sichtbar.

Welche Fee bekommt Roundtable?

Abhängig von der Größe des Syndikats und der Anzahl der Investor:innen beläuft sich die Gebühr von Roundtable typischerweise einmalig auf 6.000 bis 10.000 Euro. Damit sind die Kosten für das Management des SPVs für 10 Jahre abgedeckt. Ich selbst verrechne keine Management-Fee für meine Leistungen, aber ich erhalte eine Performance Fee / Carry im Erfolgsfall, typischerweise 20%.

Sind AngelList und Co. Vorbilder von Roundtable? Bringt Roundtable deren Konzept nach Europa?

Es gibt durchaus Ähnlichkeiten zu AngelList. Ich habe in der Vergangenheit selbst in einige Syndikate via AngelList investiert und bin ein großer Fan von deren Plattform. Es bietet mir einen starken Dealflow aus den USA und ermöglicht mir, mein Venture Portfolio zu diversifizieren. Im Vergleich zu AngelList ist Roundtable noch stärker Community-orientiert und fokussiert sich rein auf den europäischen Markt.

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