rund:Stil: Wiener Startup baut Möbel aus Küchenrollen-Röhren
Immer mehr Menschen achten beim Einkauf auf Nachhaltigkeit und umweltschonende Produkte. Themen wie Recycling, Upcycling, Second Hand oder Vintage sind in. Das Startup rund:Stil ist auf diesen Zug aufgesprungen und fertigt Möbel aus recycelten Kartonagen. Die Idee, Möbel aus altem Papier herzustellen, ist nicht neu, besonders sei jedoch, dass sie aus Hartpapierhülsen gefertigt werden, erklärt Gründer Jonas Hufer.
Möbel zum Selbergestalten
Gewöhnliche Pappröhren, die man von Küchenrollen oder Teppichrollen kennt, sogenannte Hartpapierhülsen, bilden die Grundlage für die Möbel von rund:Stil. Die Pappe wird in einem speziellen Verfahren gewickelt und mit Kartoffelstärke vermischt. Das macht sie robust und widerstandsfähig. Die Idee entwickelte Hufer vor rund zwei Jahren gemeinsam mit seinem Vater. „Er war umgezogen und hatte noch ein paar Teppichröhren übrig, aus denen hat er dann einen Tisch gebaut“ und das stabile Design hat überzeugt, erzählt der Unternehmer, „Wir haben recherchiert und angefangen die Hülsen mit Holzelementen aus Birke zu kombinieren“.
Die Möbel sind bis zu 90% aus recyceltem Papier und stechen durch ihr signifikant rundes Design hervor. „Menschen können von unseren Produkten inspiriert werden und sie auch selber weiterverarbeiten, das nutzen wir in Sachen Produktvielfalt“, so Hufer. Über den Online-Shop und bei ausgewählten Händlern kann man die verschiedensten Kombinationsprodukte wie Hocker, Tische oder Regalsysteme erwerben. Bestseller ist ein selbstgestaltbarer Kinderhocker, der nun vermehrt auch in Kindergärten eingesetzt werden soll. „Wir arbeiten momentan auch mit einem deutschen Buchverlag zusammen, der unsere Regale zur Präsentation der Bücher verwendet“, erklärt Hufer.
Möglichst kurze Transportwege
Im ersten Geschäftsjahr, 2017, hat das Startup einen Umsatz von 100.000 Euro gemacht, der soll nun vervielfacht werden. Zurzeit wird in Österreich und in Deutschland verkauft. Ziel sei es nun aber auch, in die umliegenden Länder zu expandieren. In Frankreich gibt es schon einen Partner. „Wir wollen die Transportwege möglichst kurzhalten, und da wir in Bayern produzieren, bietet sich das gut an“, so Hufer. Ebenso ist rund:Stil soziales Engagement wichtig, so werden die Möbel in Werkstätten von Menschen mit Behinderung gefertigt.
Mit „2 Minuten 2 Millionen“ erhofft sich das Startup weitere Marketingmaßnahmen setzen zu können sowie auch Unterstützung von Investoren.