Climate

Saatgutkonfetti: Deutsches Startup verwandelt Partyspaß in Umweltretter

Saatgutkonfetti ist bunt und gut für die Umwelt © Saatgutkonfetti
Saatgutkonfetti ist bunt und gut für die Umwelt © Saatgutkonfetti
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Konfetti gehört bei Fasching und Karneval in vielen Regionen zum Fixpunkt der Feierlichkeiten. Leider sind die bunten Pünktchen ein Problem für die Umwelt, denn häufig bestehen sie nicht aus Papier, sondern Plastik. „Das glänzt schöner und Kinder mögen das natürlich“, sagt Katja Filippenko. Sie hat gemeinsam mit Christoph Trimborn und Philip Weyer das deutsche Startup Saatgutkonfetti gegründet und will den Partyspaß zu einem Gewinn für die Umwelt machen.

Konfetti ist selbst aus Papier ein Problem

Selbst, wenn das Konfetti aus Papier ist, sei das ein Problem, meint sie. Die Papierschnitzel landen oft in Zwischenräumen, wo Kehrmaschinen nicht hinkommen oder in der Wiese, wo sie ebenfalls kaum zu entfernen sind. „Festivalbetreiber müssen die Location allerdings so zurücklassen, wie sie sie vorgefunden haben“, so Filippenko. Und herkömmliches Papier löse sich in der Umwelt auch nicht so rasch auf.

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Konfetti aus Stärke und Lebensmittelfarbe

Das Team rund um die drei Gründer hat deshalb eine umweltfreundliche Alternative entwickelt. Ihr Saatgutkonfetti besteht aus Stärke und löst sich, besonders wenn es regnet, schon nach wenigen Tagen einfach auf. Gefärbt wird es mit Lebensmittelfarbe und sieht damit normalem Konfetti zum Verwechseln ähnlich. Wie der Name des Startups schon verrät, gibt es das Konfetti auch in einer besonderen Version, nämlich mit eingearbeitetem Saatgut. Lösen sich die kleinen Stärkeschnipsel also auf der Festivalwiese oder der Gartenparty auf, wird eine Blumenwiese gesät. „Uns ist es auch wichtig, Biodiversität zu fördern“, erklärt Filippenko.

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Bio und handgeschöpft

Das Gründer-Team von Saatgutkonfetti © Saatgutkonfetti
Das Gründer-Team von Saatgutkonfetti © Saatgutkonfetti

Die Gründer haben sich an der Kunsthochschule in Kassel kennengelernt und Saatgutkonfetti entstand als Studentenprojekt. Mittlerweile ist daraus ein Jungunternehmen geworden und Filippenko hofft, dass die Vorteile des Konfettis, Käufer trotz des höheren Preises überzeugen werden. Noch wird das Saatgutkonfetti aus Bio-Rohstoffen handgeschöpft und ist preislich laut der Mitbegründerin eher mit Saatgut als mit Konfetti vergleichbar.

Derzeit kosten 20 Gramm Bio-Konfetti im Onlineshop rund 7 Euro, während die gleiche Menge herkömmliches Konfetti unter einem Euro erhältlich ist. Wenn die Produktion hochgefahren wird, rechnet Filippenko mit sinkenden Preisen. In den nächsten zwei Jahren wolle das Startup außerdem den gesamten deutschsprachigen Raum erobern – aus der Schweiz und Österreich gebe es bereits Anfragen.

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Erste Konfetti-Verbote

Klassisches Konfetti landet mittlerweile immer häufiger auf der schwarzen Liste. In Belgien verbieten immer mehr flämische Gemeinden Konfetti, vor allem aufgrund der aufwändigen Aufräumarbeiten nach Karnevalsumzügen. In manchen Orten bleibt biologisch abbaubares Konfetti allerdings erlaubt. Auch in Deutschland beginnt ein Umdenken, etwa in der Stadt Marne, die heuer Konfetti-Kanonen verbietet, um die Umwelt zu schonen.

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