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Sahm Rule Recession Indicator: Die Wurzel des Börsencrash-Übels

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Der „Black Monday“ hat die Wirtschaftswelt diesen Montag wachgerüttelt. Starke Kurseinbrüche an internationalen Börsen – insbesondere in Japan und Südkorea – haben Schockwellen rund um die Globus gejagt. Neben Bitcoin, der zeitweise unter 50.000 Dollar fiel (aktuell zurück bei 57.000 Dollar) sind auch die in den letzten Monaten stark gewachsenen Aktienkurse der Big-Tech-Riesen deutlich gefallen.

Schon wieder trudeln die Negativmeldungen ein: Airbnb erwartet in den nächsten Quartalen weniger Buchungen von US-Konsument:innen – ein deutliches Zeichen, dass diese in Zukunft weniger Geld haben, um Urlaube und Reisen zu buchen. Parallel dazu gab Dell bekannt, satte 12.500 Arbeitsplätze (von insgesamt mehr als 100.000) abzubauen, um künftig effizienter sein zu können. Gut möglich, das vergleichbare Meldungen in den nächsten Tagen und Wochen einschlagen können.

Eine unscheinbare, aber gewichtige Zahl: 0,53

Warum ist die Angst an die Börsen zurück gekehrt? Am Ende geht es um eine kleine, unscheinbare Zahl auf der Webseite der US-Notenbank Federal Reserve (Fed). Es geht um den Sahm Rule Recession Indicator. Dieser steht aktuell bei 0,53. Klingt nach nicht viel? Doch diese Zahl hat es in sich. Denn der Indikator signalisiert laut Fed den Beginn einer Rezession, wenn der gleitende Dreimonatsdurchschnitt der nationalen Arbeitslosenquote um 0,50 Prozentpunkte oder mehr gegenüber dem Minimum der Dreimonatsdurchschnitte der vorangegangenen 12 Monate ansteigt.

Mit 0,53 ist der Indikator erstmals seit den ersten Jahren der COVID-Krise 2020/2021 wieder über diese Marke gestiegen. Der Auslöser dafür: Die am Freitag in den USA veröffentlichten Arbeitsmarktdaten, die schlechter ausfielen als erwartet. Es wurden deutlich weniger neue Jobs geschaffen, als erwartet worden war. Der Sahm Rule Recession Indicator kletterte über die 0,50-Marke:

Der wichtige Indikator, der weltweite Finanzmärkte schocken kann, wurde nach US-Ökonomin Claudia Sahm benannt. Sie war früher bei der Fed tätig und ist heute Chefökonomin bei New Century Advisors. Aktuell wird sie natürlich intensiv befragt, was sie zur aktuellen Situation sagt. Und das ist durchaus spannend.

Es werden bald Senkungen des US-Leitzins erwartet

Denn in einem Interview mit „The Compound“ auf YouTube gibt sie Einblicke, wie sie die aktuelle Lage sieht. Generell hätte sie den Indikator, der dann von der Fed offiziell übernommen wurde, ursprünglich für fiskalpolitische Zwecke entwickelt, um rechtzeitig Maßnahmen ergreifen zu können. Der Indikator soll also frühzeitig anzeigen, damit die mächtigste Notenbank der Welt reagieren kann. Und das tut sie in der Regel mit Zinserhöhungen oder Zinssenkungen. In Folge der Corona-Pandemie wurden die US-Leitzinsen auf 5 Prozent erhöht und nicht wieder gesenkt.

In der Vergangenheit lag der Indikator meist richtig und konnte regelmäßig korrekt Rezessionen, die einige Male die US-Wirtschaft trafen, anzeigen. Sahm weist aber darauf hin, dass die aktuelle Situation aufgrund von Besonderheiten am Arbeitsmarkt (z.B. Zuwanderung) anders zu bewerten sei als frühere Auslösungen der Regel. Wirtschaftsindikatoren seien heute mit Vorsicht zu interpretieren, gerade nach den Verwerfungen durch die Pandemie. Sie selbst sieht aktuell keine Rezession als Basisszenario.

„Wir befinden uns derzeit nicht in einer Rezession – im Gegensatz zu den historischen Signalen der Sahm-Regel – aber die Dynamik geht in diese Richtung“, sagte Sahm gegenüber CNBC. „Eine Rezession ist nicht unvermeidlich, und es gibt einen erheblichen Spielraum für Zinssenkungen.“ Und damit zeigt auch sie in die Richtung, in der die Fed bald reagieren könnte: mit Zinssenkungen. Aktuell wird spekuliert, ob es bald einen großen Schritt nach unten um 0,5 Prozentpunkte geben könnte.

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