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Salesforce-Gründer Marc Benioff über Agentforce und eine neue AI-Dimension

Die Dreamforce von Salesforce ist eines der weltweit größten Tech-Events und wurde als größtes KI-Konferenz der Welt angepriesen. ©
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Der Salesforce Tower ist mit seinen 326 Metern der höchste Wolkenkratzer in San Francisco. Das von Marc Benioff geführte US-Softwareunternehmen ist außerdem der größte Arbeitgeber in der Bay Area. Genauso “groß” soll auch das neue AI-Enterprise-AI Modell „Agentforce” sein. Im Rahmen der diesjährigen Mega-Tech-Konferenz von Salesforce, der “Dreamforce”, mit 45.000 Teilnehmer:innen, verkündete Benioff einige Big News. Die diesjährige Konferenz soll im Zeichen der Zusammenarbeit zwischen Menschen und KI-Agenten stehen – Trending Topics war live vor Ort. 

Mensch trifft auf KI-Agent

Salesforce hat also seine neue KI-Plattform „Agentforce” gelauncht, die in ihrem vollen Umfang im Mittelpunkt der diesjährigen Dreamforce steht. Es sei das bisher mächtigste Salesforce-Tool auf dem Markt, dem Unternehmen sei „ein technischer Durchbruch” gelungen, so Benioff. Es geht um folgendes: Autonome KI-Agenten sollen Angestellten ihre Arbeit erleichtern und ihnen repetitive und banale Aufgaben abnehmen. Agentforce soll unterschiedliche Industrien betreffen und bereits bei Großkunden im Einsatz sein: Von Kundenservice, Retail, Marketing und Vertrieb bis hin zu Banken und dem Gesundheitssektor.

Wie Agentforce genau funktioniert, demonstrierten Salesforce AI-CEO Clara Shih und Executive Vice President für Product and Industries Marketing Patrik Stokes, Trending Topics berichtete. Jedenfalls soll Agentforce die nächste Generation von künstlicher Intelligenz ohne Halluzinationen sein und sich stark von Googles Gemini und OpenAIs ChatGPT unterscheiden, hieß es. 

“Über 90 Prozent Genauigkeit”

Laut Benioff weist das Enterprise-AI Modell Agentforce mit seiner zugrunde liegenden “Atlas Reasoning Engine” über 90 Prozent Genauigkeit auf. Von seinen Kunden höre er, dass die OpenAI-Modelle keine hohe „Accuaracy” liefern, vor allem wenn es um Kundenservice-Anfragen ginge. Für den Tech-Milliardär, der Salesforce vor über 25 Jahren in San Francisco gegründet hat, geht es um das Zusammenspiel von bestehenden Unternehmensdaten und KI-Tools.

“Was bringt mir ein Copilot, wenn ich diesen nicht in mein Ecosystem integrieren kann?” Benioff verwies auf ein Paper des Unternehmensberaters Gartner, das auf einen möglichen Datenverlust innerhalb der Microsoft 365 Suite hinweist. Das liege daran, dass Agenten richtig verankert werden müssen. Können sie nicht auf die richtigen (Meta-)Daten zugreifen und werden nicht alle Informationen aus dem Data-Lake in die Agenten eingebunden, dann kommt es zu Fehlern. 

Keine Halluzinationen?

“Uns geht es darum, eine vertrauenswürdige Ebene zu schaffen, weshalb wir mit dem Einstein Trust Layer eine zusätzliche Sicherheitsschicht über alle Basismodelle gelegt haben. Man kann sich das wie einen Supervisor des KI-Agenten vorstellen. Wenn das Modell halluziniert, korrigieren wir es dynamisch, indem wir auf einen deterministischen Code im Hintergrund zurückgreifen. Ich denke, Agentforce ist das bessere Modell und wir haben die besten KI-Computing-Wissenschaftler:innen der Welt“, so Benioff.

Eine Milliarde Agentforce-User:innen

Mark Benioff eröffnet das neue Geschäftsjahr im Februar 2025. Bis dahin möchte er Tausende Kund:innen für Agentforce gewonnen haben. “Unser Ziel ist es, bis zur Dreamforce im nächsten Jahr eine Milliarde globale User:innen zu gewinnen.” 1.000 neue Kund:innen möchte er allein auf der Dreamforce an Land ziehen – dafür gibt es unzählige interaktive Sections, in denen potenzielle Neukund:innen mit Agentforce interagieren können. Im letzten Jahr hat Salesforce einen Jahresumsatz von 38 Milliarden US-Dollar generiert. Benioff gilt oft als ein Marketing-Genie sondergleichen und betonte in seiner einstündigen Keynote und auch danach in einer Media-Session immer wieder, dass es Salesforce einzig und allein um den Erfolg seiner Kund:innen gehe. 

Klarna hat sich von Salesforce abgewandt

Letzte Woche hat der schwedische Zahlungsanbieter Klarna bekanntgegeben, seine SaaS-Provider streamlinen und zukünftig auch auf die Salesforce-Services verzichten zu wollen. Laut CEO Sebastian Siemiatkowski möchte sich das Unternehmen auf eigene interne KI-Initiativen konzentrieren.

Benioff sagte dazu: “Wir sind so erfolgreich in unserem Business, weil sich Unternehmen nicht selbst um Lösungen für ihr Cloud-Setup, ihre Datenintegration und -verwaltung kümmern müssen – und jetzt auch den KI-Agenten-Part. Ich verstehe nicht, wieso sich Kund:innen das Leben schwer machen und viel Geld für Frontier-Modelle, KI-Ingenieure und teure KI-Teams ausgeben und sich mit Hyperscaler- und Datenbank-Verträgen herumschlagen müssen. Und dennoch würden sie nicht das gewünschte Ergebnis in Bezug auf Genauigkeit und Halluzinationsrate erzielen.”

Für Benioff ist klar: Agentforce ist besser und lasse sich sogar im Freemium-Modell anwenden. “Unsere Plattform liefert bereits standardmäßig 40 bis 70 Prozent bessere Ergebnisse –  mit dem neuen Atlas Reasoning Engine sogar über 90 Prozent.“

Ökosysteme von AI-Agenten 

Salesforce sei außerdem gerade dabei, eine neue Generation von großen Sprachmodellen zu entwickeln: LAMP. So werden die „Large Action Models“ genannt, die speziell darauf ausgelegt sind, effiziente Entscheidungsfindungen zu ermöglichen. Sie sollen zukünftig die neue Grundlage von Agentforce bilden und den Weg in eine multisensorische Zukunft ebnen. 

Geht es um KI-Entwicklung, Maschinenintelligenz, maschinelles Lernen und Deep Learning, so befinden wir uns laut dem Salesforce-Gründer schon heute auf sehr hohem Niveau. “Die bestehenden KI-Modelle können aber noch keine detaillierten Informationen über den Inhalt eines Raumes geben, so weit sind wir 2024 noch nicht. Das liegt daran, dass sie nicht genügend Datenpunkte haben – aber das kommt noch. Multisensorische Modelle werden dies können und die nächste große Sache sein.” 

Sie sollen Bilder und Videos verstehen und physische Interaktionen setzen können. “Wir werden in der Lage sein, unsere jetzigen digitalen Agenten in physische Agenten zu verwandeln.” Salesforce will bereits an interessanten Use-Cases arbeiten, wo Agenten teilweise mit der physischen Welt interagieren oder Menschen beim Ausführen ihrer physischen Aufgaben unterstützen. Die nächste KI-Stufe soll die neue Generation der Robotik einläuten und wird laut Benioff wahrscheinlich in ein paar Jahren kommen.

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